von 25.06.2010

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Beim Avocado Store gibt's prinzipiell "alles außer Lebensmittel", so Philipp Gloeckler. (Foto: frankh/Lizenz: by)

Endlich: Auch Nachhaltigkeits-Fans finden nun im Internet einen Marketplace, wie wir ihn von Amazon oder eBay kennen. Unter Avocadostore.de können Lohas seit Februar dieses Jahres „sinnhaft kaufen“, so der Slogan des Online-Stores. Doch nicht nur Lohas sind die Zielgruppe von Avocado Store. Gründer Philipp Gloeckler sagte mir im Gespräch:

„Es kaufen vor allem Leute bei uns ein, die sehr affin für Online-Shopping sind. Klar kommen auch die ganzen Lohas dazu, aber es sind vermutlich eher die Leute, die wirklich gerne eCommerce machen.“

Anbieten kann man alles, außer Lebensmitteln, in Kürze wird Avocado Store über 100 Händler auf seiner Plattform haben. Derzeit besonders beliebt sind Produkte zur Fußball-Weltmeisterschaft wie der Fair Trade WM Ball Afrika oder das Ballkönigin T-Shirt, das in Kooperation mit Brigitte.de entstand. Das Einzigartige an „Deutschlands größtem Marktplatz in nachhaltigen Produkten“ ist laut Gloecklers Aussage  in einem Interview auf JUICEDblog:

„Wir sind ein Marktplatz und kein Shop. Das heißt, wenn man bei uns manche Produkte anschaut – zum Beispiel den ‚Grid‘-Schuh von ‚Veja‘ –, haben wir die einzigartige Technik, dass wir ein Produkt von x Händlern angeboten haben können.“

Die anderen Shops hingegen haben normalerweise stets ein Produkt mit einem Shop verbunden. So ist es bislang üblich, das eine T-Shirt nur bei diesem und das andere T-Shirt nur bei jenem Shop zu kaufen. „Aber bei uns sieht man direkt, wer alles das T-Shirt anbietet. Bei uns ist es gut möglich, dass ein Produkt von vier Händlern angeboten wird“, so Gloeckler.

Anhand verschiedener Kriterien stellen die Betreiber die Nachhaltigkeit der angebotenen Produkte sicher. So können die Kunden die Produkte nach CO-Sparend, Fair & Sozial oder Ressourcenschonend filtern. Hinzu komme eine weitere Absicherung schon im Vorfeld, versicherte Gloeckler: „Wenn uns die Erklärung zum Produkt nicht genügt und wir denken, dass dieses Produkt nicht gut genug für unseren Shop ist, dann schalten wir es einfach nicht frei.“ Und wenn doch mal ein Produkt durchrutscht, das nicht nachhaltig ist, kann sich der Gründer auf eine aktive Community verlassen: „Dann bekomme ich sofort einen Anruf oder eine E-Mail.“

Auch Blogger Sascha Lobo ist auf den Geschmack gekommen und bezeichnete Avocado Store in der von ihm gestalteten Ausgabe der Rhein-Zeitung als seine Lieblingsseite: „Die Welt mit seinem Konsumverhalten zu verändern und vielleicht zu verbessern, ist ein intelligenter Ansatz, der hoffentlich noch weiter vorangetrieben wird.“ Recht hat er – wenn da nicht der hohe Preis als Hemmschwelle wäre.

Text: Daniel Höly

Foto-Lizenz: by

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https://blogs.taz.de/avocado_store_deutschlands_groesster_marktplatz_fuer_nachhaltige_produkte/

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