vonFalk Madeja 20.09.2010

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Heute war ich in Naarden-Bussum (nahe Amsterdam), wartete auf dem Bahnhofsvorplatz auf den Bus nach Eemnes. Es ist kurz nach Mittag – und ich lese auf einer Bank eine Zeitung. Plözlich heulen Polizei-Sirenen und zwei Polizei-Autos bremsen. Vier Beamte mit blauen Handschuhen springen heraus – und wollen auf den Bahnhof eilen. Was war los?

Ich schaute mich um. Ein paar Bänke weiter eine heulende Frau mit einem Baby vor der Brust, es schien zu schlafen. Durch ihre Tränen konnte ich kaum mehr verstehen, als das sie unbedingt nach Haus müsse. Eine niederländische Frau, zwei offensichtliche Vagabunden und drei verschleierte somalische Frauen kümmern sich um sie, und bevor ich mich entscheiden kann, um mitzuhelfen kommt auch noch ein Krankenwagen angerauscht. Dutzende Menschen verfolgen das Geschehen, die Mutter des Kindes völlig aufgelöst. Aber nun waren ja auch sechs professionelle Helfer da.

Das alles dauert so eine halbe Stunde und ich frage mal die niederländische Frau, die ein Klappfahrrad dabei hat und einen seltsamen Metall-Rucksack trängt, was eigentlich passiert sei. Die Mutter ist also von der Treppe gepurzelt. Das Kind einen Monat alt. Sie dachte, ihr Kind sei tot. Ehm, ich hatte zuvor gesehen, wie die Polizisten und die Krankenhelfer bereits festgestellt hatten, dass das Kind im Grunde nur schlief… Hoffentlich kann der Frau geholfen werden, sie schien mir vollkommen aufgelöst.

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