vonBen Gerten 10.11.2007

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Die Verbraucherzentrale NRW hat den Banken in dem Bundesland auf den Zahn gefühlt und jede Menge Karies entdeckt. Konkret sind die Verbraucherschützer falschen Werbeversprechen auf die Spur gekommen.Testkunden sind für die VZ NRW in 15 Banken gegangen und wollten einen Ratenkredit zu den in Schaufenstern und auf Plakatwänden aggressiv beworbenen günstigen Konditionen abschließen

Das ging häufig nicht. Nur in jedem sechsten Fall bekamen die Kunden den Kredit zu den beworbenen Konditionen angeboten. An der Bonität der Kunden kann das nicht gelegen haben. Denn die schlechteren Produkte wurden den Kunden bei den 232 Probekäufen schon aufgedrängt, bevor die Bonität des Kunden geprüft wurde. 

Die Royal Bank of Scotland, die Santander Consumer Bank und die Citibank verlangten bei jedem der 16 Testkundengespräche mehr als in der Werbung versprochen.

Einzig bei der ING-Diba sollen alle 16 NRW-Testkunden zu den beworbenen Bedingungen ihren Kredit bekommen haben.

Frau Prokop hätte nur den Kopf geschüttelt und gesagt, Werbung lügt sowieso. Doch die falsche Werbung hat politische und juristische Folgen. Wenn man ein Produkt zu den beworbenen Konditionen nicht bekommen kann, ist das rechtwidrig.

Politisch ist das gegenteilige Beispiel aus Großbritannien interessant. Dort ist mit Werbevorschriften auf die neuen bonitätsabhängigen Zinsen reagiert worden. Britische Banken dürfen nur mit Konditionen werben, die mindestens 60 Prozent ihrer Kunden auch erhalten, vielleicht eine Idee für die agressiven Marketingleute bei den deutschen Banken. Die VZ-NRW strebt jetzt jedenfalls eine europäische Regelung an.

 

 

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