Fettarme Beute (Foto: kallejipp/photocase.com) Christian Vay aus Düsseldorf ist seit Anfang dieser Saison Gärtner. Mittlerweile ist sein kleiner Garten zu einem festen Teil seines Lebens geworden. „Ich bin fast jeden Abend dort, um nach dem Gemüse zu sehen.”, erzählt der Arzt. Schon seit Kindertagen hat er den Wunsch, einen eigenen Garten zu besitzen und darin zu pflücken, zu säen und zu jäten. „Es ist ein super Ausgleich zum Arbeitsalltag.“ Das erste Erfolgserlebnis hatte Christian Vay schon: „Gestern habe ich meinen ersten Salat geerntet“, sagt er lachend. Sein Gemüsebeet hat er im Internet gemietet: Auf der Seite www.meine-ernte.de .
Die Betriebswirtinnen Natalie Kirchbaumer und Wanda Ganders sind vor einem Jahr auf die Idee gekommen: Ein Feld wird der Länge nach mit 20 verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt. Danach wird das Feld quer eingeteilt, so dass viele kleine Gärten entstehen, in denen alle 20 Gemüsesorten zu finden sind. Dann kann jeder, der den Bauer in sich entdecken will, einen der Gärten für eine Saison mieten.
Die Beiden fanden in der Nähe von mehreren Großstädten Landwirte, die mit ihnen zusammen arbeiten, zum Beispiel in Aachen, Dortmund, Frankfurt und Düsseldorf. Die Bauern stellen die Felder zur Verfügung, die alle ein Stück außerhalb liegen.
Brokkoli, Kohlrabi und Kürbis sind nur drei der 20 Zutaten, aus denen das Mittagessen der Hobbygärtner bestehen kann. Ein bisschen Arbeit gehört natürlich dazu. Die Landwirte, mit denen Kirchbaumer und Ganders kooperieren, säen und pflanzen zwar im Frühjahr und stehen später mit Rat zur Seite. Doch muss jeder Mieter selbst für sein Beet sorgen. Etwa eineinhalb Stunden sollte man pro Woche einplanen.
Jeder, der sich ein Garten mietet, besucht eine Einführungsveranstaltung, die die Landwirte leiten. Es geht um grundlegende Fragen. „Zum Beispiel: Was ist eigentlich Unkraut und was Gemüse?“, erzählt Kirchbaumer. Aber das Meiste lernen die Gärtner beim Arbeiten selbst: „Viele stellen schnell fest, dass Gummistiefel fürs Gemüsebeet besser geeignet sind als Lederschuhe. “ Die Bauern stehen den Hobby-Gärtnern dann auch später noch mit Rat zur Seite.
Das „meine-ernte“ Team ist dagegen für die Kundenbetreuung, die Vermarktung der Gemüsegärten und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Wir wollen Menschen aus der Stadt die Möglichkeit bieten, den Spaß und die Freude an der Natur zu entdecken“, sagt Natalie Kirchbaumer.
Text: Sebastian Eder