„Die Weltliteratur hat einen schmerzlichen Verlust erlitten”, sagte der Autor Mauricio Rosencof, der die Kulturabteilung der Stadtverwaltung von Montevideo leitet, gegenüber der Zeitung El Observador. „Aber die vielleicht tiefgründigste Botschaft, die uns Benedetti hinterlässt, lautet: Das Vergessen ist voller Erinnerung.“ .
Zu Benedettis wichtigsten Werken gehören der Roman Gracias por el fuego (1965), die Erzählungen Con y sin nostalgia (1977), die Gedichte Viento en el exilio (1981) und Theaterstücke wie Pedro y el capitán (1979). Nach dem Militärputsch von 1973 verbrachte Benedetti, der die marxistische „Bewegung des 26. März (M26)“ mitgegründet hatte, zehn Jahre im Exil, unter anderem auf Kuba und in Spanien.
“Benedettis Werk ist zweifellos ein fester Bestandteil der spanischsprachigen Literatur“, so Rosencof. „Es gibt keinen Sänger, der nicht eines seiner Gedichte vertont hätte. In seiner Literatur spiegelt sich die Tiefenstruktur unserer nationalen Identität wider.“
Hier ein Ausschnitt aus El lado oscuro del corazón von Eliseo Subiela, der 1993 im Berlinale-Forum lief. Benedetti, dessen Gedichte neben denen von Juan Gelman und Oliverio Girondo eine zentrale Rolle im Film spielen, hatte hier einen skurrilen Cameoauftritt als schwermütiger Kapitän (?), der Benedetti-Gedichte rezitiert – auf Deutsch!