Die niederländische Partei ChristenUnion hat einen interessanten Vorschlag gemacht. Demnach sollen die Niederländer die Einwanderer nicht mehr „Allochtone“ nennen sondern „Bi-Kulturelle Bürger“.
Allochtone – das sind in den Niederlanden Menschen aus anderen Ländern, genau genommen aus nicht-westlichen Ländern, denn Finnen, Amerikaner, Schweizer und nicht mal Deutsche sind für die meisten Niederländer als Einwanderer kein Problem, keine Allochtone eben.
Wikipedia, warum nicht mal nachschauen, sagt:
Als allochthone Art bezeichnet man in der Biologie und Ökologie gebietsfremde Arten, die entweder direkt (das heißt bewusst) verbreitet wurden oder indirekt (also unbeabsichtigt) eingeschleppt wurden oder die sich erst durch die Kulturtätigkeit des Menschen neue Habitate erschlossen haben.
Und dann dann lese ich, dass es sich auf Pflanzen und Tiere bezieht und dann weiss ich doch auch, dass es sich in den Niederlanden – zumindestens – auch auf Menschen bezieht. Gebietsfremde Menschen-Arten, aber eben aus besonderen Gebieten.
Jetzt mal im Ernst. Ich finde den Vorschlag der ChristenUnion gut. Es gibt so viele bi-nationale Kinder, wie mein eigenes und die Kinder meiner Nachbarn hier im Prenzlauer Berg, und ich habe es satt, dass die bi-nationalen und bi-kulturellen Kinder von zu vielen Leuten einen Mangel an Respekt empfinden müssen. Meiner Meinung nach sollte die ganze Debatte rund um bi-kulturelle Kinder sich mehr darum drehen, welche Chancen sie bekommen sollten und welche Chancen sie uns dann bieten.
Ein Kind ist ein Kind, fängt doch von Null an und ein doppelter kultureller Hintergrund ist natürlich nicht unbedingt eine doppelte Chance – aber wir sollten mehr in sinnvolle Debatten investieren. Und Polemik, ja, fängt ja wohl mit Begriffen an.