Den Preis für Ignoranz und unfreiwillige Komik geht diese Woche ohne Zweifel an den 55-jährigen Fuhrunternehmer Siegfried Penzenstadler aus Weyarn, Bayern.
Wer auf die großartig bekloppte Idee kommt, seine LKWs großflächig mit „Räder müssen rollen für den Siegi“ zu bekleben, dann die Parallele zur Hitlerdeutschen Durchhalteparole „Räder müssen rollen für den Sieg“ nicht wahrgenommen haben will, sich dann auch noch beschwert, wenn andere seinen Spaß an Geschmacklosigkeit nicht teilen („Wo kommen wir denn hin, wenn man sowas nicht mehr sagen darf?“) und ihnen dann auch noch „nationalsozialistische Veranlagung“ (oh, also doch ewige Rassenschande für Deutschland, Erbschuld am Holocaust und vielleicht sogar Gennazimutanten?) – der hat sich diese wenig schmeichelhafte Form der Aufmerksamkeit redlich verdient.
Im Interview mit der Süddeutschen erklärt Penzenstadler:
„Der Krieg ist doch schon ewig vorbei. (…)“
„Ich finde den Spruch lustig, und er passt zu uns. Wir sind ein Fuhrunternehmen, unsere Autos müssen rollen, und ich heiße nun mal Siegi (…)“
„Ich habe mir nichts dabei gedacht. Wenn die anderen gleich auf sowas schließen, dann sind die nationalsozialistisch veranlagt, nicht ich.“
Demnächst aus der gleichen Gedankenkiste (bestimmt!): „Arbeit macht Freiheit“ (neuer Claim von BDA und BDI), „Jedem die Seine“ (Werbung für Reisen nach Paris) und natürlich: „Deutsche, kauft nicht bei Luden!“ (eine Kampagne gegen, klar, Prostitution).
(Danke, Barni! / falls jemand Bilder hat, bitte melden!)