Sie wollten an diesem Wochenende in die Niederlande reisen – Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono und seine Frau.
Im Vorfeld hatte es ein Gerangel mit dem indonesischen Botschafter in den Niederlanden gegeben, der hatte nämlich die Regierungsbildung mit einem gewissen Geert Wilders kritisiert.
Nun ist die Reise knall auf Fall abgesagt. Doch Geert Wilders ist nicht Schuld, dass der Präsident des größten Moslem-Landes der Welt nicht kommt. Es liegt anders.
John Wattilete, Präsident der Republiek der Zuid-Molukken (RMS), will den Präsidenten Indonesiens nämlich in den Niederlanden verhaften lassen. Dazu läuft in Den Haag eine Prozedur um eine einstweilige Verfügung. Wahrscheinlich würde eh die Immunität des Präsidenten gelten, aber der indonesische Präsident will Deutlichkeit.
Die Molukken sind Teil Indonesiens. Und Indonesien war mal eine niederländische Kolonie. Als diese sich nach dem Zweiten Weltkrieg von den Niederlanden lossagte, gab es einen Krieg. Die Molukker standen an der Seite der Kolonialherren, weshalb viele in die Niederlande emigrierten. Gern würden die Molukken unabhängig sein, die Zentralregierung sieht das nicht gern. Darum gibt es seit vielen Jahren Spannungen, Menschenrechtsverletzungen und nun eben die juristische Prozedur in Den Haag.