- Spielerisch die Welt begreifen – eine App solls möglich machen (Foto: Hygiene Matters/flickr.com/Lizenz: by)
„CO2“ ist ein Begriff, der uns heute mehr denn je beschäftigt. Dennoch ist er so abstrakt, dass sich viele seiner Bedeutung nicht bewusst sind. So wissen zwar die meisten, dass es für die Umwelt schädigender ist, allein mit dem Auto zu fahren als öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Doch wie groß die Unterschiede eigentlich sind, machen sich die wenigsten bewusst.
Dieses Problem wollen Tobias Buchmann, Sebastian Haase und Christoph Diederichs, Digital-Media-Studenten an der Hochschule Darmstadt, aufgreifen. Mit der „co2mission“, einer App für Smartphones, wollen sie den Begriff nicht nur greifbarer, sondern auch alltagstauglicher machen.
Und das funktioniert so: Benutze ich Bus oder Bahn, so ermittelt die App, wie weit ich damit fahre und wie hoch der CO2-Ausstoß ist. Gleichzeitig wird mir aufgezeigt, wie weit ich mit dem gleichen Ausstoß mit dem Auto oder dem Flugzeug gekommen wäre. In einer erweiterten Version soll es dann möglich sein, Punkte für die zurückgelegte Strecke zu bekommen und diese gegen umweltfreundlich produzierte Güter bei Lebensmittelketten wie Alnatura oder tegut einzutauschen.
Außerdem wollen die Studenten in einer weiteren Funktion Produkte anzeigen, die für den CO2-Ausstoß hätten produziert werden können. Darüber hinaus soll es eine Option geben, sich mit anderen Nutzern dieser App zu vergleichen. „Man sagt niemandem mit erhobenem Zeigefinger: ‚Du musst was für die Umwelt tun‘“, erklärt Tobias. Vielmehr gehe es darum, einen Mehrwert für den Nutzer zu schaffen.
Noch ist das alles Theorie. Doch dass die DADINA, Nahverkehrsorganisation für Darmstadt-Dieburg, sich interessiert gezeigt hat, hat die Studenten motiviert, die Idee in ihrer Bachelorarbeit wieder aufzugreifen. Die App lauffähig zu machen sei dabei weniger das Problem. Problematischer sei es, das notwendige Geld und Kooperationspartner zu finden. Doch davon lassen sich die drei nicht entmutigen. Sie wollten sich selbst „beweisen, dass man aus einer guten Idee auch was Gutes machen kann“, wie Tobias erklärt.
Die Idee, Leute über Apps spielerisch für die Umwelt zu sensibilisieren, ist übrigens nicht neu. Der WWF bietet zum Beispiel seine Anwendung „Eco Guru“ kostenlos fürs Handy an.
Text: Corinna Klingler
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