Die Lektüre eines Aufsatzes des Neurologen Ernst Pöppel, nach dem Lesen eine unatürliche Kulturtechnik sei und das Gehirn eigentlich mißbrauche, veranlaßt Kai Diekmann zu der jubelnden Ankündigung künftig an einer „Brain-Bild“ zu basteln. Bis es soweit ist, wird aber weiter eine Zeitung für all jene gemacht, die ihre grauen Zellen nicht einmal zum Denken mißbrauchen. Wie es der BILD-Erfinder Axel C. Springer 1959 als Richtlinie vorgegeben hat:
„Ich war mir seit Kriegsende darüber klar, dass der deutsche Leser es auf keinen Fall wollte, eines auf keinen Fall, nämlich nachdenken. Und darauf habe ich meine Zeitungen ausgerichtet.“
Lange vor der Volks-Pizza war also die Volks-Verdummung das Geschäft und lange war der Verlagsgründer damit erfolgreich – jetzt aber sinkt die „Bild“-Auflage seit Jahren kontinuierlich, seit Beginn der Ära Diekmann 2001 um ca. 30 %. Insofern hoffen wir, dass unser Genosse schräg gegenüber noch viele weitere Jahre im Amt bleibt. Die zu erwartende Brain-Bild („Weniger Text – mehr Titten!“) sollte der Auflage dann endgültig den Rest geben…