In Brasilien hat die staatliche Atomfirma Eletronuclear einen Zwischenfall im AKW Angra 2 eingeräumt. Bereits am 15. Mai sei bei Reinigungsarbeiten in einem Gebäude neben dem Meiler südlich von Rio de Janeiro radioaktives Material freigesetzt worden, heißt es in einer Erklärung der Firma vom Dienstagabend. Bei vier Mitarbeitern, die sich in dem Raum befunden hätten, sei eine leichte atomare Verseuchung festgestellt worden.
Nach einer Entgiftung und einer medizinischen Untersuchung seien die Mitarbeiter in bester Verfassung, teilte Eletronuclear mit. Auch die Umwelt sei durch den „ungewöhnlichen Vorfall“ in keinster Weise beeinträchtigt worden.
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Umweltgruppen kritisierten die verspätete Bekanntgabe des Zwischenfalls. In Brasilien sei alles, was mit Kernenergie zu tun habe, von einem Mantel des Schweigens umhüllt, sagte Marcelo Furtado von Greenpeace. Zudem sei ein und dieselbe Behörde sowohl für die Förderung als auch die Kontrolle der Atomkraft zuständig.
An dem Küstenstreifen zwischen Rio de Janeiro und São Paulo liegen die bislang einzigen AKWs Brasiliens. Das Siemens-AKW Angra 2 ging im Jahr 2000 ans Netz, der identische Meiler Angra 3 soll in den kommenden Jahren gebaut werden. Es handelt sich um eine giftige und auch ökonomisch völlig unsinnige Altlast des deutsch-brasilianischen Atomabkommens aus dem Jahr 1975.
Brasília ist mittlerweile wieder voll auf Atomkurs: 2008 kündigte Energieminister Edison Lobão an, in den nächsten 50 Jahren wolle Brasilien 50 bis 60 neue AKWs bauen.
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FDCL: Die Fortsetzung des deutsch-brasilianischen Bombengeschäfts