Stände hui, Wege pfui - da geht noch was. Buchmesse! Du und ich. Komm, wir fangen an. Es ist mein erstes Mal. Ich bin ein bisschen aufgeregt. (Positiv aufgeregt, muss man immer dazu sagen, sonst denken immer alle, man pinkelt sich gleich ein.)
Der Veranstaltungskalender sagt, es gibt 3.403 Veranstaltungen. Aber manche davon sind auch in Heidelberg, Köln oder Zürich oder in Bad Berleburg oder sonstwo. Die fallen schon mal weg für mich. Und dann gibt es irgendwelche Filmvorführungen, das finde ich auch Quatsch. Ich komm doch nicht wegen Filmen auf die Buchmesse.
Die richtige Buchmesse geht erst morgen los, aber heute ist schon mal die Eröffnungsfeier . Also jetzt gerade, ohne mich. Auf Ebene C2 im Saal „Harmonie“. Im Programm stand: „Nur mit persönlicher Einladung“. Ich dachte, das ist so ‘ne Floskel. War aber nicht. „Wir sind mit 500 Leuten überbucht“, hat der Securitymann gesagt. Ich hatte ja sogar noch versucht, mich nachträglich einladen zu lassen, heute Vormittag, am Telefon, und die Leute vom Pressezentrum waren sehr nett.
Überhaupt sind hier alle sehr nett. Ich frage ständig nach dem Weg und andere Leute fragen mich nach dem Weg, und alle freuen sich, dass es los geht. Noch ist überall Chaos, die Stände werden aufgebaut, Leute mit Rollkoffern suchen ihre Halle, Kartons und Folien liegen rum, ein bisschen wie nach einem Kindergeburtstag. Die Hektik vor dem Sturm. Das muss noch ordentlicher werden bis morgen.
Auf Twitter schreibt gerade jemand unter dem Hashtag #fbm12 (das sogar schon trendet): „Muss denn wirklich jeder Redner jeden Ehrengast einzeln begrüßen? Dürfen diese Reden denn gar nicht unterhaltsam sein?“ Klingt nicht so, als würde ich viel verpassen. Einer der Redner ist „Westerwelle, Dr. Guido“. Es könnte mir kaum egaler sein.
Buchmesse, ich geh mich mal in dir umschauen.