„Ach, hallo. Na? …Ja, isses voll?“
„Ja, man kann sich kaum bewegen. Und, wo warst du heute so?“
„Überall. Echt. Ich war auf sechs Veranstaltungen, von elf Uhr früh bis halb zehn abends, jetze hier, und dann noch drüber schreiben.“
„Ah. Ja. Irre. Na ich bin ja nur zum Privatvergnügen hier.“
„Ach. Schreibst du nichts?“
„Nee, ich mach ja jetzt Wochenzeitung. Da muss man nicht so viel schreiben. Da guckt man sich tausend Sachen an und macht dann nie was draus.“
„Hm. Findste blöd?“
„Nö. Ich hab ja dreißig Jahre geschrieben.“
„Hm. Ich geh mal rein.“
„Ah, hey.“
„Na?“
„Du auch hier.“
„…ja, sehr voll.“
„Hey.“
„Na?“
„Alter, fünf Euro für den Wein.“
„Heeeey, du auch hier.“
„Hey.“
„Tanzen?“
„Wenn wir da durchkommen.“
„Ey, cool, du hast nen Hoodie an.“
„Ja, du nicht.“
„Ja, ich hab’n Hemd. Wollte bisschen Brusthaar zeigen.“
„Cool.“
„Ach guck mal, da ist der Dings.“
„Fuck, der ganze Gin Tonic. Sorry. Doll nass?“
„Geht.“
„I said are you gonna be my girl?“
„Noch’n Bier? Ich hab nen Stempel. Also, solang er noch erkennbar ist.“
„Cool, danke.“
„Ich bin der Mann mit dem goldenen Arm.“
„Du tanzt nur mit ihr, um drüber zu bloggen!“
„Mit wem?“
„Katja Petrowskaja.“
„Ach. Ist die das? Tanz ich mit ihr?“
[…] Übersetzerin und Bloggerin Isabel Bogdan hingegen fuhr in Leipzig viel Taxi, stand danach viel in Warteschlangen und findet folgerichtig: “So ist das mit den wilden, wilden Buchmessenpartys, von denen man immer hört. Am Ende sitzt man auf einer Treppe vor der Lyriklesung herum und spielt zu dritt Quizduell.” Aber immerhin: Zu Dritt! Und beim Tropen Verlag scheint sie nicht viel verpasst zu haben, wenn man dem taz-Bericht glaubt. […]