Jo. Die sogenannte Party der jungen Verlage war also eher so fürn Arsch. Vor der Tür zum Schauspiel Leipzig war es noch nett, man stand so rum und protzte mit Posten. Oder nein, nur ein Verleger protzte mit einem Posten, aber auf die sympathische Art. F. und ich hatten Pizza gegessen und auf dem Weg noch Eis von McDonalds, und blieben dann auch draußen, weil die Party fünf Euro Eintritt gekostet hätte und wir für die Gästeliste nicht vorgesehen waren. „Ihr seid von der taz?“, sagte der Türsteher/Gästelistenverwalter, „da kann ich euch auch nicht helfen.“ Unfreundlichster Mensch der ganzen Buchmesse.
Tja nun. Drinnen lief übrigens Justin Timberlake. #fail
Also zur Party von Hoffmann und Campe im Telegraph, wo wir trotz mangelnder Einladung wesentlich eingeladener waren.
Gin Tonic. Und ein Bier mit Namen „Industriebier“. Nur D. trank ein alkoholfreies, er fastet und man fragt sich, wie er das macht. Wer eine Buchmesse ohne Alkohol durchsteht, der schafft noch ganz andere Sachen.
I’m gonna fight ’em all / a seven nation army couldn’t hold me back.
Ich habe T. heute gesagt, dass ich ihn für den größten Intellektuellen der taz halte. Ich meinte das auch so. Vielleicht hätte ich es noch erklären müssen. Auf der Messe war keine Zeit, auf der Party keine Ruhe. Jetzt guckt T. mich an und fragt sich und mich, was das sollte.
Oh, Woman, oh woman, don’t treat me so mean / you’re the meanest old woman that I’ve ever seen.
Viele unbekannte Gesichter. Wer sind die alle? Viele junge Frauen. Wer ist eigentlich Hoffmann und Campe? Wer schreibt da? Peer Steinbrückt schreibt da, sagt F. oder T. Der nun wieder. „Ist der da? Wo ist Peer Steinbrück, ich will ihn sehen!“ – „Ich will ihn tanzen sehen.“ – „Wenn der hier ist, dann bringen wir den auch zum Tanzen.“ – „Klar.“ (Er kam nicht mehr.)
Asked a girl what she wanted to be / She said, Baby, can’t you see? / I wanna be famous, a star of the screen / But you can do something in between.
F. bringt mehr Gin Tonic. Frage mich, ob ich dem einen Kollegen sagen soll, dass wir heute Einjähriges haben. Weil er mich vor einem Jahr auf derselben Party gefragt hat, ob ich für seine Zeitung schreiben will. Sagt man sowas? (Klar sagt man das.)
Wherever he laid his hat was his home / And when he died / All he left us was alone.
D. erzählt von ihrer Lesung, die wohl sehr lustig war und auf der ein Deutschlehrer aus dem Publikum spontan las, weil der Autor nicht lesen wollte. Cool. Deutschlehrer auf Buchmessen. Waren meine Deutschlehrer_innen auch auf Buchmessen? Wenn ja, was haben sie da gemacht? Hätten sie nicht Bücher mitnehmen können? Was anderes als, sagen wir, Dürrenmatt? Nichts gegen Dürrenmatt, aber vielleicht… ach. (Ich sollte T. das mit dem Intellektuellen nochmal erklären. Besser.)
Those who came before me / Lived through their vocations / From the past until completion / They will turn away no more.
Wo sind eigentlich die anderen Ich-Autor_innen? Hm. Nicht da heute. Warum nicht? Ist so eine Buchmesse nicht das Erzählobjekt, das die Ich-Form so hemmungslos rechtfertig wie nichts anderes? Oder wie sonst nur, hm, Masturbation oder Sterben? Allein, Buchmesse-Berichte wären auch in Wir-Form möglich. In Ihr-Form weniger. Oder in der dritten Person. Er, der Betrieb.
One of these days / these boots are gonna walk all over you.
Personalpronomen. Hihi. Wichtiges Thema.
It’s hard to find knowledgeable people on this topic, but you sound like you know what you’re talking about! Thanks