Sonntag, letzter Tag der Buchmesse. Die meisten von denen, die am Mittwoch schon da waren, sind gestern schon gefahren. Ich sitze im Pressezentrum, es ist ziemlich leer. Neben mir sieht einer aus, als wenn er im Sitzen eingeschlafen ist, schräg vor mir liest einer einen Comic. Es gibt grünen Tee und in der Tram habe ich eine „erotische Leseprobe“ gelesen: „Die Anwaltshure“, von Helen Carter.
„Lord Abershire lehnte sich entspannt zurück und schob seine Daumen hinter sein Revers. ‚Da ich gut gegessen habe, könnte ich jetzt einen guten Fick gebrauchen.‘“
Apropos. Nachher um 14 Uhr gibt es eine Veranstaltung vom Konkursbuch-Verlag. Die machen gute Sachen, „Das lesbische Auge“, zum Beispiel. Die Veranstaltung heißt „Liebesleben-Leseperformance“ und da ist eine Autorin dabei, Ines Witka, die hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Dirty Writing: vom Schreiben schamloser Texte. Ein Übungs- und Inspirationsbuch.“ Find ich gut. Vielleicht geh ich hin. Allein, die Textprobe auf ihrer Homepage überzeugt mich nicht. Lord Abershire aus der Leseprobe, die ich in der Tram gelesen hab, überzeugt mich aber auch nicht. Ach, es ist schwierig, mich mit sowas rumzukriegen.
„Doch die Kellner taten, als sähen sie hier nichts, was nicht vollkommen normal war. Nicht nur die halbnackte Jane, sondern auch, wie ich jetzt aus den Augenwinkeln erkannte, Lord Abershire, der seinen Penis aus der Hose gezogen hatte, und seinen Helm langsam und genüsslich polierte.“
So, was wollte ich erzählen? Ich hab fünf Stunden geschlafen heute, das war toll. Die letzten Nächte, seit Dienstag, immer nur drei Stunden. Das war nicht so toll. Der Teufel ist ein Eichhörnchen, hat Kollegin N. gestern gesagt, ich weiß nicht mehr, worauf sich das Bezog, aber es fällt mir gerade ein. Hölle und so. Ach, ich weiß, es bezog sich darauf, dass ich nicht über Buchpläne rede.
„Als wir wieder allein waren, intensivierte ich meine Liebkosung und saugte stärker an Janes Nippel, denn an ihrer Reaktion hatte ich gemerkt, dass sie das so richtig auf Touren brachte. Die Knospen einer Frau sind größer und irgendwie praktischer [hihi, sorry, vertippt – da steht „plastischer“; MS] als die von Männern. Man kann sie leichter einsaugen.“
Apropos praktisch, ich habe eine Veranstaltung verpasst (passiert mir sonst nie), zu der ich eigentlich wollte. „Einführung in das therapeutische Zaubern.“ Scheiße, Mann. Ich hätt so gern. Ach.
„Ich wollte – und konnte – nicht mehr länger warten! Schnell schlüpfte ich aus meinen Sachen, auch in der unsinnigen Überzeugung, dass man im Moment alle Beachtung Jane schenkte. Doch gerade, als ich meine Finger in den Slip einhakte, um ihn herunterzuziehen, umfasste eine kräftige Männerhand mein Handgelenk. Lord Abershire!“
Oh, das liest sich doch alles sehr gut – mehr davon 😉