vonMargarete Stokowski 14.10.2015

Buchmesseblog

taz-Autor*innen bloggten live von den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt. Ein Schmöckerladen für Buchliebhaber*innen.

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So, Dienstag Abend, Party vom Zeit Magazin in einer Bar. Gab es das schon mal? Weiß ich nicht. Die letzten Dienstagabende auf den Buchmessen war „man“ im Frankfurter Hof und „man“ – also ich – hoffte, dass irgendjemand anders die Getränke bezahlt. Passierte immer. Na toll, jetzt fällt mir ein, dass ich L. noch ein Bier schulde für den Wodka Gimlet vom letzten Jahr, aber als wir neulich was trinken waren, hatte ich nur zehn Euro mit und sie hat den Rest bezahlt und es tut mir leid.

Beim Zeit Magazin bin ich nicht eingeladen, ich hab ja auch mit denen nichts zu tun, außer dass ich manchmal Gedichte aus deren Kontaktanzeigen schreibe, aber da haben die ja auch nichts von und ich nur Spaß. Ich darf aber Begleitung sein.

Begleitung von Ronja von Rönne. Das liegt zwar nicht auf der Hand, aber wir wollten was trinken miteinander, und dann doch lieber auf Kosten vom Zeit Magazin als auf eigene. Für Logik bin ich immer zu haben. Also trinken wir Weißwein und lernen uns kennen. Sie hat Zigaretten, ich hab Feuer. Wie eine Metapher, nur in echt.

Zwischendurch reden wir mit anderen. Eine Frau sagt zu mir um fünf nach zwölf, Coco Chanel hat gesagt, was man nicht vor Mitternacht gesagt hat, muss man nach Mitternacht auch nicht mehr sagen, und dann geht sie. Ein Mann mit auffälliger Frisur und SPON-Kolumne verteilt Werbezettelchen für ein Event am Donnerstag. Weltbewegend etc. Als er geht, sagt jemand, Lufthansa ist doch scheiße.

Dann wieder Ronja. Wir reden über schlechte Überschriften und noch schlechtere Teaser und über Wut und Hass und Mütter und Mutterschaft und Unfälle. Unfälle als Metaphern. Nicht gut, sagt Ronja. Am Ende fängt der Weißwein an, Geld zu kosten, ein Zeit-Redakteur kauft mir einen Wein und sagt, ich sei ja nur bei Spiegel Online, da kann man sich sicher keinen eigenen Wein… ja, ja, Prost.

Ein schöner Abend, und das habe ich, das können Sie jetzt überprüfen, noch nie über einen Buchmesseabend geschrieben.

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https://blogs.taz.de/buchmesse/2015/10/14/eine-metapher/

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kommentare

  • Was für ein dämliches Geschreibsel.
    Coco Chanel sagte – und zwar zu mir: Mich persönlich amüsiert nach Mitternacht überhaupt nichts mehr. Laß uns gehen.
    Und: Schlechtes Essen hier, schlechte Getränke, schlechte Luft, dumme Menschen.

  • > Link zu Sascha Lobo auf Twitter
    Yo, nur wegen Ihrer Spiegelonline-Kolumne muss ich mich abseits offizieller Anzeigen in der taz jetzt auf Schleichwerbung für den Spiegel einstellen?

    Hallooo, geht’s noch? Spiegelonline ist nach wie vor ein BOULEVARD-Medium. Sensationsgierig, Hitler-Lastig, Massen an Klatsch und Tratsch, Spielchen zum Anklicken auf der Startseite. Kann man mögen, kann man auch lassen.

    Ich freu mich ja ein bisschen, wenn Sie den Spiegel journalistisch aufwerten und mehr verdienen (als vorher, hoffentlich), nur: Eine Verspiegelung der taz lasse ich mir nicht gefallen. Wenn das wieder passiert, würde ich versuchen in einem Kommentar alles aufzuschreiben, was ich am Spiegelverlag nicht mag. Das würde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beginnen und heute überdauern.

    In einem Deutsch-Aufsatz kritisierte ich übrigens einst das Pronomen man als nicht geschlechtsneutral. Reaktion vom Deutsch-Lehrer: „Dafür kann doch das Wort nichts!“

    Tja, wenn auf Englisch das Wort men sogar Menschen und Männer heißt, wäre es da nicht eigentlich sinnvoller, für Männer abseits von man- eine neue Wortfamilie zu finden?

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