vonMargarete Stokowski 17.03.2016

Buchmesseblog

taz-Autor*innen bloggten live von den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt. Ein Schmöckerladen für Buchliebhaber*innen.

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Wer auch immer diese Messehallen gebaut hat, ich muss dringend loben, dass sie so konstruiert sind, dass die Sonne da volle Lotte reinscheint, sobald sie ein bisschen schräg steht und man wird geblendet und das ist gut.

Ich hab mir was angehört über die Köchin von Bob Dylan, klang gut, und dann war ich bei Friederike Gösweiner, die ein Buch geschrieben hat mit dem Titel „Traurige Freiheit“ über eine, die Journalistin werden will, und bei Orna Donath, die „Regretting Motherhood“ geschrieben hat, und ich würde über beide gern ausführlicher schreiben, aber nicht jetzt, jetzt muss ich weiter, weiter, in den Abend, und überhaupt muss man hier immer weiter, weiter, die Messe ist wie ein Zug, auf den man am Anfang noch locker aufspringt, und irgendwann wird er aber immer schneller und schneller und düst so durch, Leute rauschen vorbei und man selbst rauscht auch vorbei, und zack ist wieder Abend, hier noch Sektchen mit Susann, Sektchen mit Ronja, und hui wieder weiter, toll, schon 18:30, gerade fängt Tilman Rammstedt an mit Jo Lendle zu reden, wo ich eigentlich hin wollte, stattdessen sitze ich im Pressezentrum und die Sonne geht unter und nebenan stoßen zwei mit Bier an, denen ich hallo sagen könnte, aber mach ich nicht, weil ich vielleicht arrogant, vielleicht asozial, vielleicht auch einfach beschäftigt bin… und kaum hab ich das geschrieben, oh, ähm, hallo, noch mehr Leute, und einer sagt, es gibt einen Roman über HOLZ, geil Holz, ich liebe Holz… das ist der Typ, der ein Buch übers Bäumefällen geschrieben hat, Lars Mytting, und jetzt hat er einen Roman geschrieben, der heißt „Die Birken wissen’s noch“, und geil, jetzt hab ich ein Bier bekommen, danke G., prost R., warum trinke ich Sekt mit den Frauen und Bier mit den Männern, und warum whatsappt hier jemand mit Geräuschen, sag mal, geht’s noch, und warum hab ich von diesem Holzroman nichts mitbekommen, naja vielleicht will ich den auch gar nicht lesen, es geht irgendwie um den Sarg eines Großvaters und gleichzeitig lese ich passenderweise auf Twitter, dass Stefanie Sargnagel-Sprengnagel Ronja gedisst hat, und ich kann das so nicht stehen lassen, Freunde, so nicht!, aber dieser Satz muss einen Punkt kriegen und später geht es weiter.

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https://blogs.taz.de/buchmesse/2016/03/17/und-weiter-holz-und-stolz/

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