Gestern kamen am taz-Stand zwei Leute von „Compact“ vorbei, dem Pegida- und AfD-nahen Magazin von Jürgen Elsässer, das einen unangenehm großen Stand in Halle 5 hat, holten sich Kaffee und taz-Sticker und versuchten ihren Stand mit einem unserer Aufkleber zu verschönern. Hat aber nicht geholfen, ist immer noch hässlich.
Die Zeitschrift nennt sich im Untertitel „Magazin für Souveränität“, wirbt mit dem Slogan „Mut zur Wahrheit“ und für Frauke Petry als bessere Kanzlerin. „Compact“ will „für ehrlichen Journalismus in Zeiten der Lüge“ stehen. Die Polizisten, die während einer AfD-Demo neulich eine Ausgabe davon in ihrem Polizeiauto liegen hatten, wurden versetzt.
Heute gab es um 14:30 eine Protestaktion vor dem „Compact“-Stand: #verlagegegenrechts – ein spontanes Bündnis von Verlagen, die keine rechtspopulistische Hetze auf der Buchmesse haben wollen.
Vorher sollen die Security-Leute am „Compact“-Stand eine schwarze Autorin am Stand gegenüber fotografiert haben, berichten Leute von den umliegenden Ständen. Die Leute von „Compact“ wollen davon nichts wissen. Einer von ihnen sagt, als ein Kollege von Spiegel Online nachfragt, was denn da vorgefallen sei: „An mir ist da… wäre Sämtliches vorbeigegangen, wenn da was passiert wäre… Es gab dann ein kurzes Polizeigespräch.“
In der Pressemitteilung von „Verlage gegen Rechts“ heißt es:
„Als Verlage und Autor_innen treten wir in unseren Büchern und der täglichen Arbeit für eine offene Gesellschaft ein, die Vielfalt und Meinungsfreiheit feiert. Rassismus und Sexismus sind keine Meinungen und die Leipziger Buchmesse sollte keine Plattform für die Hetze rechtspopulistischer Verlage bieten. Wir sagen daher: SOUVERÄN GEGEN RECHTS – in Büchern, auf Messen und überall.“
Morgen und übermorgen soll wieder gegen die Rechtspopulisten protestiert werden. Treffpunkt 14:30 vor deren Stand, Halle 5 E208.
Von der Aktion heute blieben am Ende noch lauter kleine Flyer auf dem Boden vor dem Stand liegen: „Wir sind Freital/Clausnitz/Heidenau – Wir sind geistige Brandstifter – Ihr Compact Verlag“.