Die Tropen-Party fühlt sich jedes Jahr wieder so an wie „Wetten dass“-Wetten der Sorte „Hartbert K. aus Rotzfeld sagt, er kann 47 Menschen in einen Trabi stecken“, nur eben mit dem Literaturbetrieb und dieser dreieckigen aquariumartigen Bar. Und, ja, jedes Mal passen alle rein und jedes Mal ist es enger als angenehm wäre.
Ich hab meinen Gefühlsvorrat im Laufe des Tages schon aufgebraucht und rede irgendwas, was deprimierter klingt als es sollte, fürchte ich. Zum zweiten Mal heute bringt mir Kollege G. ein Bier mit, was sehr nett ist, auch weil ich mich noch nie länger mit ihm unterhalten hab als ungefähr vier Sätze, vor drei Jahren, auf der Geburtstagsfeier von D., da wurde er mir vorgestellt. „Kolumnen sind eine Sackgasse“, hatte er mir gesagt, als ich ihm vorgestellt wurde damit, dass ich hauptsächlich Kolumnen schreibe. Es gäbe zu viele Kolumnen, meinte er damals, und ich weiß, dass ich das damals auch schon fand, aber meine Texte trotzdem mochte, weil an irgendwas muss man sich ja festhalten, und von den Kolumnen anderer Leute lebt es sich so schlecht. Ich weiß dass noch so genau, weil ich damals, nun ja, eine Kolumne darüber geschrieben hatte.
T. hat von irgendwem ein Postkartenset geschenkt gekriegt mit ganz vielen Karten mit bekloppten Sprüchen, siehe Foto oben. „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ Wenn man schon Dinge dieser Art von der Buchmesse mitnimmt, dann lieber das, was ich heute Nachmittag bekommen hab: „Meine Katze, die Philosophin“. Klappentext: „In jeder Katze steckt ein Guru – man muss ihn nur entdecken!“ Garten in der Tasche, Guru in der Katze, überall ist was drin.
Im Zuge dessen erzählte eine Kollegin von einem neuen Buch: „111 Katzen, die man kennen sollte“, und dass es sehr lustig sei. Werde versuchen, es zu finden. Das Inhaltsverzeichnis ist online und klingt gut… was, Pikachu ist eine Katze? Noch nie drüber nachgedacht.
Gute Nacht.