vonDetlef Kuhlbrodt 18.10.2011

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Die taz-KollegInnnen waren in Sachsenhausen untergebracht. Es war sehr erleichternd und superangenehm ausserhalb des Messezeugs zu essen. “Manchmal spielen wir verkaufen”. Manchmal kamen seltsame Menschen am taz-Stand vorbei und machten auf verschiedene Missstände aufmerksam. Beim Leiternessen kam man sich vor wie Obelix. Dann musste ich schon wieder weg.

In diesem Haus las Andrea Hünniger aus ihrem Buch “Das Paradies” in der Reihe “Open Books” in diesem großen Haus vom Kunstverein, dass der Taxifahrer nicht gleich fand. Parallel dazu hatte Jochen Schmidt vorgelesen. Wir sprachen über Fussball, Autoren, Trinken und Rauchen. Weil Jochen ja nun komplett nüchtern ist. Und in der Zeit, die dann ja mehr wird, rumänisch lernte. Aber immer noch lustig. Das Schlimmste oder am schwierigsten oder was man dann halt lernen müsste – mit der Langeweile am Abend umzugehen. Irgendwie hatte ich an diesem Abend ganz vergessen zu fotografieren. Zum Beispiel diesen isländischen Sänger, der in dem Fernseher eine dreiviertel Stunde ein einziges Lied sang, das glaube ich von Melancholie und Langeweile handelte. Dann huschten wir zur Titanci-Party; in einem Bootshaus am Ufer des Mains.

Die Titanic-Party

Der nächste Morgen, bzw. Mittag. Plötzlich stand Fritz von Klinggräff vor mir. Ende der achtziger Jahre waren wir mal zusammen auf der Buchmesse gewesen mit der “edition sirene”. Dann hatten wir mal ein Seminar bei der AVL in Berlin zusammen gegeben: “Rhetorik des modernen Feuilletons”. Dann war er in Weimar; wir hatten uns lang nicht mehr gesehen und ich hatte gar nicht gewusst, dass er nun in Genf wohnt. Nun musste er gleich wieder weiter, zu seiner Veranstaltung, die eine antikapitalistische Ausrichtung haben sollte.

Er gab mir gleich noch das Buch mit, das auch heute abend (Dienstag) im Antiquariat “Kalligramm” in der Oranienstraße vorgestellt werden wird.

Seltsame Jugendkulturen; auferstanden aus Büchern. (Hier waren es hunderte so oder so verkleidete Manga-Fans; in Leipzig sind’s Tausende) In ähnlichen Altern waren viele Leute in den 70ern linksradikal geworden.

Wer verlorengegangen war,fand sich hier wieder.

der-Theodor-W.-Adorno-Platz

Im “Tannenbaum”. Schalke gegen Kaiserslautern. “Leider haben wir nicht gewonnen. Und dann haben wir verloren.” (Jan Klaas Huntelaar)

Bis vor einem Jahr hätte man bei Suhrkamp einfach weiter geraucht. Und dies Jahr ging’s dann halt wirklich nicht mehr.

Tannenbaum. Gulaschsuppe. Äppelwoi. Gespräche über Fusssball.

Und einen Tag später; am Samstag, die Abschlussparty der “Open-Books”-Reihe. Es wurde moniert, die Reihe, die doch den Jungen gehören sollte, wäre diesmal bisschen aufgeblasen gewesen und wieso man dann auch noch Doris Dörrie da hätte lesen lassen müssen.

Die Deutschkurse würden jeden Morgen schon um sieben beginnen, erzählte der Künstler Wang Taocheng. Eigentlich hatten wir uns viel früher wieder treffen wollen.

Schöne Aussicht. (und wie dann mein handy leider alle war, auf dem die Adresse meines Gastgebers stand und ich die halbe Nacht also draussen oder auf dem U-Bahnhof, ohne Zigaretten, die peinlichen und lustigen Aspekte davon; das erzähl ich jetzt lieber doch nicht)

los ging’s dann bald am morgen.

Aber eigentlich war es schon Mittag; es war wunderschön hell; die Sonne und so; viel heller glaube ich als in Berlin; Tao und ich assen Kuchen und später, beim Bahnhof, lief Claudia Roth mit ihrem Tross an mir vorbei.

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