von 24.02.2011

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Gemeinsam die Welt verbessern – beim Carrotmob geht es nicht nur um den Spaß, sondern auch um Nachhaltigkeit (Foto: mathias the dread/photocase.com)

Am Anfang war der Flashmob: Hunderte Menschen verabredeten sich spontan und anonym im Internet zum Beispiel auf www.flashmob.de, um kollektiv zu singen oder Kissenschlachten zu schlagen. Mit der Zeit wurde es politischer und die Gewerkschaften fingen an, den Flashmob als Protestinstrument zu benutzen. Eine Form ist der Carrotmob.

Carrotmobs gibt es seit 2008 und dahinter steckt ein einfaches aber erfolgreiches Rezept. Man sucht sich ein Geschäft, das man unterstützen will, nimmt eine Menge von Menschen, fügt eine Prise Aktionismus hinzu und garniert sie mit Engagement und Koordination. Dadurch erhält man einen so genannten Carrotmob. Dieser macht Umwelt- und Klimaschutz zu einem Spiel: Man hat keine Verpflichtungen, nimmt nur einmal teil und die Konsumenten entdecken ihre heimliche Macht als kritische Masse. Ziel des Mobs ist es, gemeinsam an einem Tag die Umsätze des ausgesuchten Geschäftes anzukurbeln – dafür verpflichtet sich der Inhaber, einen Teil der Einnahmen für einen guten Zweck auszugeben. Zum Beispiel für notwendige klimafreundliche Sanierungen.  Auch in Deutschland gibt es diesen Trend.

Der Initiator sucht ein Geschäft und der Geschäftsführer verspricht einen Prozentsatz des Umsatzes für die Verbesserung des Klimas auszugeben. Zum Beispiel für CO2-neutrale Kühlgeräte. Danach ruft der Initiator über das Internet auf und teilt den Termin mit. Dann treffen sich alle, die Lust haben, um zusammen den Umsatz des Geschäftes anzukurbeln und dabei etwas für die Umwelt zu tun. Dabei können es schon mal über hundert Carrotmobber werden. Nachdem der Mob beendet wurde, wird der Umsatz gezählt und das Ergebnis bekannt gegeben. Man könnte Carrotmobs auch als eine Win-Win-Strategie bezeichnen.

Wer jetzt Lust bekommen hat, bei einem solchen Ereignis mitzuwirken, muss gar nicht lange suchen. Über die Internetseite www.carrotmob.org erhält man alle Informationen, die man braucht und mit einem Video wird nochmals verdeutlicht, wie ein Carrotmob funktioniert. Anhand des Videos merkt man genau, dass die Carrotmob-Initiative eher junge Leute erreichen will. Aber die Internetseite bietet nicht nur Informationen sondern auch ein eigenes soziales Carrotmob-Netzwerk. Hierfür muss man sich registrieren oder kann direkt seine Daten über Facebook verknüpfen lassen. Danach sucht man sich seine Region aus. Hierbei empfiehlt sich jedoch eine größere Stadt aus der Umgebung zu wählen, da dort die meisten Carrotmobs stattfinden und die Informationen dann meist nur in diesem Verteiler landen.

Die meisten Carrotmob-Gruppierungen haben aber ihre eigene Internetseite. Sortiert nach Städten findet man auf www.carrotmob.de eine Zusammenfassung von diesen Seiten.

Text: Alexander Holzinger

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https://blogs.taz.de/carrotmobs_ein_wegweiser_durchs_netz/

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