vonEva C. Schweitzer 01.08.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

Meine beiden Kätzchen gedeihen ordentlich, die neugierige Katze etwas mehr als die schüchterne Katze. Inzwischen wiegt die Neugierige fast doppelt so viel wie die Schüchterne und dürfte bald die Größe eines kleinen Panthers erreicht haben. Meine Nachbarin wird sehr zufrieden sein, wenn sie wiederkommt. Ich habe das Experiment mit dem Fleisch wiederholt, diesmal mit Tartar (Bio natürlich). In der Zeit, in der die schüchterne Katze noch darüber nachdenkt, was dies wohl sein mag, hat die neugierige Katze schon alle beiden Portionen eingeatmet.

Ab und zu taucht der Mann der Nachbarin auf und argwöhnt, dass die Katzen irgendwas zerbeißen, durcheinanderbringen, oder Pflanzkübel durchwühlen. Newsflash: Das heißt collateral damage und sollte von Katzenbesitzern toleriert werden. Sie schaffen es auch, von der Kommode auf die Minibar zu springen, ohne dass was dabei kaputt geht, um aber sicher zu gehen, habe ich den Baileys ausgetrunken. Nach der üblichen Routine – Essen, meine Taschen durchsuchen, beim Gießen helfen – liegen beide Katzen gerne faul herum, die Neugierige in einem Meter Entfernung, die schüchterne in zwei Metern Entfernung. Ab und zu beschleckt die Neugierige (oder, um genau zu sein, der Neugierige, es handelt sich um einen Kater) die Schüchterne oder versucht, sie zu besteigen. Wenn am Ende meines verantwortungsvollen Jobs ein paar mehr Katzen da sind, freut sich die Nachbarin bestimmt.

Was die eigentliche Nachrichtenlage angeht, das Sommerloch ist an seinem allertiefsten Punkt angekommen. Die Los Angeles Times macht damit auf, dass Arbeiter auf einem Filmgelände in Hollywood, wo früher die Raketenteile für die Apollomission zum Mond hergestellt wurden, an einer unerklärlichen Krankheit leiden – vielleicht sollte die Theorie, dass die NASA die Reise zum Mond mithilfe von Hollywood gefakt hat, noch einmal überprüft werden. Ansonsten ist in New York der kühlste Sommer seit Jahrzehnten. Was ist mit der globalen Erwärmung passiert? Hätten wir doch Cheney als Präsidenten behalten sollen?

Eva C. Schweitzer, Manhattan  Moments. Geschichten aus New York, erschienen bei Droemer-Knaur, Juni 2009,Taschenbuch, 9,95 €

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/cat_in_the_moon/

aktuell auf taz.de

kommentare