Ein spannendes Wochenende in Sachen niederländische Regierungsbildung! Geert Wilders fliegt nach New York, um am Ground Zero eine flammende Rede gegen den Bau einer Moschee zu halten – Mark Rutte von der VVD will das bei Freunden in Rotterdam im Fernsehen anschauen. Informateur Herman Tjeenk Willink schreibt an seinem Bericht über die Gespräche zwischen VVD, CDA und Wilders für die Königin, den er am Montag abgeben will oder soll.
Und CDA-Mann Maxime Verhagen? Der macht sich vielleicht täglich in die Hose. Denn am Freitag taucht der für ihn unheilvolle Bericht auf, dass Kathleen Ferrier und Ad Koppejan sich immer noch als Dissidenten sehen. Die zwei widerspenstigen Abgeordneten sollen intern noch einmal ihre Vorbehalte gegen die geplante Regierung zu Geert Wilders Gnaden deutlich gemacht haben.
Verhagen muss sich fühlen, als ob ihm jemand vor den Kopf geschlagen hat. Hatte er dem Dissidenten-Pack nicht vor einer Woche Dienstag die sowjetische Anti-Dissenten-Knute gezeigt? Ferrier, Koppejan und Ab Klink hörten an einem Dienstag, dass sie sich am Mittwoch im Partei-Büro zwecks Entlassung melden müssten? Ja, Ab Klink verstand diese Sprache und verliess die CDA-Fraktion. Doch nun kommt am Freitag Morgen die Meldung, dass Ferrier und Koppejan noch immer nicht auf Linie sind. Wenn sie nicht auf Linie sind, dann können sie ja die Fraktion verlassen – aber nicht einmal das wollen sie. Dabei will Verhagen doch so gern Aussenminister von Wilders Gnaden sein. Wenn die Dissidenten standhaft bleiben, dann kann Verhagen den Plan vergessen.