Wenn sonst niemand von ihm spricht, tut er es eben selbst.
George W Bush bringt sich in Erinnerung: mit einer Ausstellung. Mit einem Film. Mit Memoiren in Buch-Form. Und mit einem Spatenstich.
Seit Januar 2009, als George W Bush ein Land mit zwei Kriegen und einem gigantischen Schuldenberg übergeben hat, ist der 43. Präsident der USA eine Persona Non Grata geworden. Seine eigenen ParteifreundInnen verdrängen und verschweigen ihn so gut es geht. Wenn sie eine historische Vorbildfigur aus ihren eigenen Reihen brauchen – einen, der Republikaner und US-Präsident war – dann bemühen sie den verstorbenen Ronald Reagan. Niemals George W Bush.
In zehn Monaten in den USA habe ich kein einziges positives Wort Ort über George W Bush gehört. Selbst die ärgsten Obama-GegnerInnen weinen ihm keine Träne nach.
George W Bush hat das Ende des Wahlkampfes abgewartet, um sein Comeback zu beginnen. Damit hat er einerseits die RepublikanerInnen vor den Kollateralschäden seines Namens verschont. Und kann er andererseits von dem Aufwind seiner Partei profitieren, um seinen Einzug in die Geschichte zu verschönen. Damit werden die Halbzeitwahlen auch für den Ex-Präsidenten zu einer Zäsur.
Als Schauplatz hat der Ex-Präsident den Bundesstaat Texas und eine religiöse Institution – die Southern Methodist University in Dallas – gewählt. Dort zeigt eine Ausstellung Beutestücke aus seinen acht Amtsjahren: Darunter die Pistole von Saddam Hussein und das Megaphon, das George W Bush im September 2001 auf den Trümmern des World Trade Centers benutzt hat. Neben derselben religiösen Universität will George W Bush am 16. November auch den Spatenstich für eine Bibliothek machen, die seinen Namen tragen wird. Und langfristig soll dort auch ein Forschungsinstitut namens „George W Bush Institut“ entstehen.
Exakt eine Woche nach den Halbzeitwahlen erscheinen George W Bush’s Memoiren. Titel: „Decision Points“. Selbstkritische Reflexionen sind darin nicht zu erwarten. Es handelt sich um menschelnde Geschichten, in denen George W Bush über seine „Emotionen“ und seine persönlichen Entscheidungen schreibt: von dem Ausstieg aus der Sauferei mit 40, bis zum Einstieg in den Krieg gegen den Irak als US-Präsident.
Autor George W Bush nennt seinen Blickwinkel „un-traditionell“. Hier ist das Video, in dem er für sein Buch wirbt:
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