Noch ist das Crowdfunding eine junge Disziplin in Deutschland, die Methode und auch die Websites auf denen man solche Projekte starten kann, noch wenig bekannt. Um so ermutigender ist die positive Bilanz, die Jörg Eisfeld-Reschke und Karsten Wenzlaff vom ikosom-Institut aus der Startphase ziehen. Es bestehe eine „große Zufriedenheit mit dem Finanzierungsmodell Crowdfunding und dem Angebot der noch jungen Plattformen“, urteilen die beiden Forscher in ihrer neuen Studie, der ersten dieser Art.
Eisfeld-Reschke und Wenzlaff haben sich die alle Projekte auf den deutschen Crowdfunding-Plattformen bis April 2011 angeschaut, wissenschaftlich ausgewertet und zusätzlich ein Fünftel der Projektinitiatoren befragt.
Insgesamt 208.000 Euro wurden in dieser Zeit eingeworben, jedes zweite Projekt war erfolgreich. Auch das keine schlechte Bilanz. Die 2.600 Unterstützer dieser Projekte (Doppelzählungen möglich) haben also um Durchschnitt knapp 80 Euro investiert.
Was das Crowdfunden für Kreative und Veranstalter so interessant macht, ist neben dem Geld auch die Möglichkeit, sich über das Einwerben bekannt zu machen, eine Fan-Gemeinde aufzubauen, die einen vielleicht auch bei weiteren Projekten unterstützt. Die Allermeisten, nämlich 68 Prozent wollen sicher, weitere 28 Prozent wollen wahrscheinlich weitermachen – also auch die meisten der Gescheiterten. „Crowdfunder sind Wiederholungstäter“, resümieren die beiden Autoren in ihrer Studie.
Die Studie ist für 14,99 Euro bei ikosom erhältlich.
Matthias Urbach ist Leiter von taz.de