Das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte ernennt
den iranischen Regisseur Jafar Panahi zum Präsident seiner
internationalen Jury 2011. Das bedeutendste Menschenrechtsfilmfestival
Deutschlands schließt sich damit der internationalen
Solidaritätsbewegung für Panahi und seinen Kollegen Mohammad Rasoulof
an. Beide Regisseure waren im Dezember 2010 zu einer sechsjährigen Haft
und einem zwanzigjährigen Berufsverbot verurteilt worden. *
Das Nürnberger Filmfestival folgt damit dem Beispiel der Berlinale, der
Filmfestspiele von Cannes, der Cinematheque Francaise und vieler anderer
Institutionen und Einzelpersonen der internationalen Filmindustrie und
verurteilt das Urteil gegen die beiden Regisseure, das einen klaren
Verstoß gegen die Meinungs- und Redefreiheit darstellt, scharf.
Panahi ist einer der renommiertesten Filmemacher des Iran und feierte
mit Filmen wie/ Der Kreis/ (Goldener Löwe der Internationalen
Filmfestspiele von Venedig 2000),/ Blutrotes Gold/ (Großer Preis der
Jury, Cannes 2003), und/ Offside/ (Silberner Bär der Berlinale 2006)
internationale Erfolge. Rasoulof sorgte u.a. mit/ The White Meadows/
(2009) und der Dokumentation/ Im Reich der Schüssel/ (2007) für
Aufmerksamkeit. Vorgeworfen wird beiden Regisseuren u.a. „Verschwörung
gegen die nationale Sicherheit des Iran“ und „Propaganda gegen die
Islamische Republik“.
Das Nürnberger Filmfestival wird im Rahmen seiner nächsten Ausgabe vom
28. September bis 5. Oktober 2011 Filme Panahis und Rasoulofs zeigen, um
deren Freiheitskampf zu unterstützen und um auf die Situation vieler im
Iran lebender Künstler aufmerksam zu machen.
Bereits im Jahr 2009 hatte das Festival einen Themenschwerpunkt zum Iran
organisiert. Schirmherr damals war Panahis Regiekollege Mohsen
Makhmalbaf. Der erste Film zu den iranischen Präsidentschaftswahlen
2009,/ Green Days/ von Makhmalbafs Tochter Hana, feierte in Nürnberg
seine Deutschlandpremiere.