Er spricht immer nur von Gott, und trotzdem, zwischen den Zeilen, unsichtbar, heimtückisch, fällt ununterbrochen der ganze Kapitalismus in sich zusammen, ohne Ton, wie die Türme des WTC. Der Leser will bei jedem Satz immer nur „Ja, ja, ja! So ist es!“ rufen, so durchschlagend und überfällig sind Matusseks Impressionen über die Welt ohne Sinn. Ich bin erst auf Seite 23, das Buch kam erst heute in Österreich in die Buchhandlungen, und so will ich jetzt lieber weiterlesen als weiterschreiben… Eines ist mir aber jetzt schon, nach 22 Seiten klargeworden, nämlich das Wesen des Autors. Ich hatte mir das ohne diesen Hintergrund des Glaubens all die Jahre nicht erklären können. Warum gab er mir immer Geld, wenn ich in Not war? Ungefragt, ja eigentlich ohne das Wissen über meine Lage? Warum log er mich nie an, hielt nichts zurück, versteckte nie seine Gedanken? Warum hielt er immer Wort, wenn er etwas – egal wie leise oder beiläufig – zugesagt hatte? Warum vergaß er nie meinen Geburtstag und den von Julia Heuse? Warum hat er nie meine Frau begehrt? Mich nie bestohlen? Mein Heim, meinen Hof, mein Vieh unberührt gelassen? Ich glaube, ich muß nicht weiterreden…
Am Nachmittag noch schmale Kost mit den Salzburger Nachrichten…
Abends dann die richtige Lektüre!