von 28.06.2009

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Sebastian Kempkens ist einer der Teilnehmer an der taz-Akademie – und konnte zusammen mit 19 Kollegen ein Wochenende lang in der taz lernen, arbeiten und vier Seiten füllen. Während des Workshops hat er sich neu in die taz verliebt:

Während der taz-Panther träge vor sich hin döst, neuverliebe ich mich eines Freitagmorgens in die taz. Warum, sei mal dahingestellt. Aber Liebe erklärt man sowieso nicht, genau wie Witze.

Das taz-Banner mit dem schwarzen Panther hängt schlaff in der Gegend herum. Und das, obwohl die Redaktionskonferenz kaum fünf Minuten alt ist. Grad erst angebracht an der gläsernen Wand, die Konferenzraum und Fotoredaktion in der Rudi-Dutschke-Straße trennt, kann sich der Banner-Panther vor Trägheit schon nicht mehr halten. Ist scheinbar nicht das erste Mal, irgendwann wird jeder müde.

Für mich ist´s ein Debüt. Peter Unfried und Dominik Johnson face à face, die Workshopper und viele tazler drum herum. Meine erste taz-Redaktionskonferenz am Freitagmorgen ist ein guter Vorgeschmack, hoffentlich.

Vor allem aber Reanimation, Schocktherapie fürs Zeitunglesen. Denn: „taz? Klar, schon immer, nie was anderes, was denn sonst?“ Aber: „Wir haben uns auseinander gelebt.“

Es war meine Schuld, ich hab meinen Trieben freien Lauf gelassen. Sicher, in einer intakten Beziehung hätte mich das Verlangen ganz natürlich zur taz geführt. Trotzdem zog´s mich in die Mitte. Ich wollte ernst machen, taz, das war mir nicht mehr seriös genug. Irgendwann muss man ja mal an später denken, wenn schon Familie, dann doch lieber vernünftig, süddeutsch. Oder auf die ZEIT bauen, hoffen, irgendwann die Richtige zu treffen. Treffen, nicht suchen.

Die taz-Konferenz hat mir den Mut zum Verliebtsein wieder gegeben, und das in nur einer Konferenz. Ich bin neuverliebt. Klar, mit der Süddeutschen hat man weniger Probleme und Familie. Aber hier fängt der Widerspruch ja schon an. Deshalb zurück zur Alten, Mut zu Gefühlen, Lust auf Pathos.

Es ist Unsinn, sagt der Verstand. Es ist Die Wahrheit, sagt die Liebe.

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https://blogs.taz.de/der-panther-ist-mued-2/

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