vonDaniel Erk 14.05.2009

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Dem deutschen Widerstand im Dritten Reich ist viel Unrecht widerfahren. Erst Grausamkeit und Tod, später dann Ignoranz und die widerliche Anbetung des deutschnationalen Militaristen Stauffenberg (mehr hier). Einer derjenigen, die zu Hitlers Zeiten mit Fug und Recht und Schmackes öffentlich gegen Nazideutschland aufstanden, war Helmut Herzfeld, der sich bereits während der dummnationalistischen Wirrungen des ersten Weltkrieges um gegen die beschränkte, nationalistische Geisteshaltung zu protestieren seinen Namen in John Heartfield ändern ließ – und später, neben Tucholsky, zu einem der klarsten, klarsichtigsten und ausgesprochensten Gegner des Naziregimes wurde. Das Deutsche Historische Museum hatte vor Kurzem Heartfield’sche Collagen ausgestellt, auf Quazen.com ist ebenfalls eine gut kommentierte Sammlung des antifaschistischen Schaffens Heartfiedls zu begutachten. Heartfields bitteren Satire soll schließlich sogar Hitler selbst zur Weißglut gebracht haben – wenig wunderlich, dass Heartfield erst in die Tschechoslowakei, dann nach England emigrierte. Seine Plakate aber haben nichts von ihrer Schärfe und Richtigkeit verloren – und Heartfields Haltung, dem Nazismus mit Sarkasmus und Spott zu begegnen, ebensowenig.

(via/Danke, Anja!)

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