von 01.10.2010

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Ständig wird etwas als „old school“ abgetan und allgemein vor „Überalterung“ gewarnt. Nicht so in der taz: „Durch die ständige Fluktuation verjüngen wir uns sogar“, meint taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch. Des ungeachtet verabschiedet sich gerade taz-Dokumentar Mario Hentschel – er geht als erster von uns in Rente. Ihm folgt demnächst Heide Platen, taz-Redakteurin in Frankfurt seit 1979.

Als die taz 1981 den Frankfurter „Informationsdienst für unterbliebene Nachrichten“ quasi ablöste, übernahm sie den „ID-Archiv“-Mitarbeiter Mario Hentschel als ihren ersten Dokumentar. Er digitalisierte das taz-Archiv mit, mit dessen Verwertung wir 400.000 Euro jährlich einnehmen. Mario war der Erste, der bei „Friedels Fairsicherung“ eine Zusatzversicherung abschloss. Außerdem sparte er fürs Alter. Aber dann bescherte ihm die große Koalition eine herbe Enttäuschung, indem sie das von Rentnern Ersparte per Gesetz den Krankenkassen zuschanzte, die sich nun die nächsten zehn Jahre allmonatlich bei Marios Sparkonto bedienen.

Etwas unkomplizierter war es bei dem Israel-Korrespondenten Amos Wollin gewesen, der 1981 seinen Dienst als Pauschalist in der taz (d. h. in einem winzigen Büro in Tel Aviv) angetreten hatte. Als er 1996 aufhörte, zahlte ihm die taz eine freiwillige „Betriebsrente“. Er starb 2002 an Leukämie. Ähnlich war es bei Redakteur Meino Bühning. Der 72-jährige Maoist und Pauschalist Christian Semler geht dagegen noch nicht in Rente, er bekommt dafür alle zehn Jahre eine taz-Reise nach China.

Das Ressort für „Archiv und Dokumentation“ steht auch unseren Lesern offen – hier können Sie etwa eine alte taz-Ausgabe bestellen. Wenn Sie einen taz-Artikel suchen und nicht mehr wissen, in welcher Ausgabe er erschienen ist, können Sie uns auch einen Rechercheauftrag geben (Preisliste).

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