Das Sommerloch herrscht! Der einzige, der nicht im Sommerloch ist, ist unser Bürgermeister Michael Bloomberg, der ist im Wahlkampf, ich habe allerdings nicht die leisteste Ahnung, gegen wen. Außer ihm scheint niemand zu kandidieren. Im Moment verspricht er uns alle möglichen Dinge, bei denen man sich fragt, warum er dies nicht schon in den acht Jahren seiner Amtszeit hinbekommen hat, etwa bessere Crosstown-Buslinien, bessere Schulen und den Wiederaufbau des World Trade Centers. Was dies angeht, ich hatte mal, vor ungefähr fünf oder sechs Jahren, einen Termin mit Peter Eisenman, dem Architekten, der sagte milde, Frau Schweitzer, wenn Sie und ich das noch erleben, können wir uns glücklich schätzen, so alt geworden zu sein.
Zwischen der Huffington Post und ihren eigenen, unbezahlten Blogger tobt gerade ein Kampf: Als Bill Clinton mit den beiden befreiten Journalistinnen aus Nordkorea zurückkam, titelte HuffPo Bill Upstages Hillary – Once Again, so als ob Bill das ganze Ding hinter dem Rücken und ohne Wissen des State Departments gedreht hat. Ich würde mal sagen, die besten Tage der HuffPo sind vorbei.
Immer noch kampiere ich in der Wohnung meiner Nachbarin, auf ihrem Sofa. Meine Katzen (ich sehe sie inzwischen als meine Katzen) sind begeistert. Die Neugierige schläft auf dem Teppich vor dem Bett wie ein kleiner Hund, nur ab und zu springt sie auf und tollt mit der Schüchternen über die Teppiche. Die Schüchterne ist gar nicht mehr schüchtern, sie kommt morgens gegen sieben zu mir ins Bett und massiert mein Kissen, meine Bettdecke und mich mit ausgestreckten Krallen, bis ich aufstehe und sie füttere, was so ungefähr gegen elf der Fall ist.
Die Neugierige hat entdeckt, dass man den Stecker aus meinem Laptop ganz einfach herausziehen kann, indem man daran zerrt. Steve Jobs hat den nämlich mit einem Magneten versehen, der eingestöpselt wird. Ich wüsste nur gerne, ob Steve den auch beißsicher gestaltet hat. Und hoffentlich explodiert das ganze Ding nicht irgendwann wie ein IPod.
