vonJakob Hein 13.01.2011

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Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner hat ihr Krisenmanagement gerade verteidigt. Schließlich hat man den Schuldigen gefunden, der hat Insolvenz angemeldet, ein paar Betriebe werden ihre Schweine „in die Tötung leiten müssen“ (Landwirtschaftsminister Ripke, Niedersachsen), aber hey, die wären ja eh getötet worden. Offensichtlich sehen sich die staatlichen Verbraucherschützer gegenüber den Verbrauchern eher in der Rolle von Eltern, die getreu dem Motto verfahren: „Ihr dürft alles essen, aber ihr dürft nicht alles wissen.“

Es gibt kein Dioxin, es gibt Tausende Dioxine. Es handelt sich um eine Gruppe hochgiftiger Stoffe. Für den Verbraucher mag das egal sein, aber für die Verbraucherschützer sollte es sich hierbei um eine relevante Information handeln. Für die Aufklärung ist es nämlich wichtig, welches Dioxin ins Futterfett gepanscht wurde. Doch hierzu erfahren die Verbraucher nichts, der Verdacht liegt nahe, dass es die zuständigen Stellen auch nicht wissen. Der Mythos, dass es sich irgendwie um Rückstände aus der Biodiesel-Herstellung oder aus Palmfetten handeln könnte, scheint unwahrscheinlich. Biodiesel oder Palmfett müssten nämlich auf mehr als 300 Grad Celsius erhitzt worden sein, um überhaupt Dioxine zu enthalten. Aber warum sollte das jemand tun, schließlich kostet Wärmeenergie ja Geld. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass hier einfach Altöl verklappt wurde? Schließlich ist die Altölverklappung ja ohnehin das Geschäftsmodell solcher Unternehmen, warum nicht auch gleich ein bisschen Motorenöl hineinmengen? Mit der richtigen Diagnostik könnte man herausfinden, um welches der Tausend Dioxine es sich tatsächlich handelt und bei welchem Verbrennungsprozess es entstanden sein könnte.

Aber da mit dem Krisenmanagement alles in Ordnung ist, benötigen die Verantwortlichen solche Hinweise sicher nicht.

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