von 06.06.2011

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Katja hatte die Idee, sich eine Existenz in der Tourismusbranche aufzubauen. „Entdecke Leipzig mit anderen Augen“, und das meinte sie wortwörtlich. Als sie ihr Projekt in der VisionBakery startete, um 2 GPS Geräte zu finanzieren, war ihr noch nicht klar, was das Projekt mit sich bringen würde. Heute, nachdem sie erfolgreich mit ihrem Unternehmen betourt starten konnte, zeichnen sich die Vorzüge von Crowdfunding für ein Startup deutlich ab.

Nicht nur Geld, sondern Kundschaft und eine breite Öffentlichkeit generierten ihre Idee. Als Gegenleistung bot Katja Crossgolf an. Ein spezieller Golfball aus Schaumstoff, ein 7er Eisen und nur eine Regel – Sicherheit geht vor! 24 Unterstützer wollten es ausprobieren, doch sie kamen nie alleine. Sie brachten Freunde und Bekannte mit und konnten so Interesse bei neuen potenziellen Kunden wecken. Wer hätte gedacht, dass man durch Crossgolf eine Existenz aufbauen kann? Der Zuspruch der Unterstützer und ihre Begeisterung nach der Einlösung der Gegenleistung spricht für sich.

Betrachtet man den klassischen Weg einer Existenzgründung, die Finanzierung durch einen Bankkredit, wird deutlich, dass Geld durch ein Bankfinanzierung eines zum Beispiel nicht kann – die zukünftige Zielgruppe von Beginn an zu involvieren. Die entstehende Öffentlichkeit in Verbindung mit dem Vorabverkauf der Dienstleistung oder des Produktes, welches der Gründer zukünftig auch anbieten will, gibt einer Existenzgründung die solide Basis, den Markteintritt durchzuführen.

Es besteht auch eine zweite Variante der Startup Finanzierung durch Crowdfunding, welche speziell darauf ausgerichtet ist, Beteiligungen als Gegenleistung anzubieten. Ab einem Betrag von 100 € ermöglicht die Plattform Seedmatch den Unterstützern, in eine Idee zu investieren. Diese Variante stellt gerade für Startups auf der Suche nach Venture Capital eine alternative Möglichkeit dar. Gezielt können Investoren angesprochen werden. Eine aufbereitete Darstellung der Ideen ermöglicht es potenziellen Unterstützern das Startup zu prüfen. Das Gefühl, nicht alleine zu investieren, sondern gemeinsam beteiligt zu sein, kann dem Unterstützer signalisieren, dass es sich um eine Idee handelt, die es lohnt, realisiert zu werden.

Wenn man einen Vergleich der beiden Varianten anstrebt, so wird deutlich, dass unterschiedliche Bedürfnisse angesprochen werden. Die erste Variante bietet die Möglichkeit, die zukünftigen Konsumenten mit zu involvieren und Produkte und Dienstleistungen vorab zu verkaufen. Dies ermöglicht, dass ein Startup durch eigene Umsätze wächst und die Firmenanteile in den Händen der Gründer bleibt. Dazu kommt, dass diese Variante nicht zwingend die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft voraussetzt. In der zweiten Variante wird gezielt die Investition angestrebt. Hierbei dient das Crowdfundingprojekt dazu, Kapital einzusammeln. Die Projektdaten werden aufbereitet dargestellt und eine Investition ab 100 € ist möglich.

Wie ist eure Meinung dazu – Wird Crowdfunding eine wirkliche Alternative für Startups? Und welche Art wird sich durchsetzen?

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/der_kicker_fuer_dein_startup/

aktuell auf taz.de

kommentare