Der Vatikan warnt nicht nur vor Kondomen, sondern auch vor multinationalen Konzernen und ihren Machenschaften, vor Korruption und neuer Abhängigkeit der Bauern von Gentechnik-Unternehmen in Afrika. Ehre wem Ehre gebührt. Hier einige Auszüge.
Im Vorbereitungsdokument der päpstlichen Kurie für das 2. Treffen der Afrikanischen Bischöfe in Rom im Oktober diesen Jahres, das vor wenigen Tagen erschien, finden wir klare Worte zur Lage der Kleinbauern und zu den Machenschaften transnationaler Konzerne in Afrika. Nachdem wir Sie vor einigen Tagen über eine von Monsanto und der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl inspirierte Konferenz der päpstlichen Akademie der Wissenschaften zur Gentechnik informierten, wollen wir Ihnen natürlich auch diese (von uns nach bestem Wissen und Gewissen persönlich aus dem Englischen übersetzten) Worte nicht vorenthalten:
„Multinationale Organisationen fallen weiterhin systematisch in den Kontinent ein auf der Suche nach natürlichen Resourcen. In Komplizenschaft mit afrikanischen Führern unterdrücken sie lokalen Unternehmen, kaufen tausende von Hekatar Land und enteignen die örtliche Bevölkerung. Ihre schädliche Wirkung auf die Umwelt und die Schöpfung hat Auswirkungen auf Frieden und Wohlstand der Afrikaner und so auf ihre Chancen, in Harmonie zu leben.“Und auch dies noch:
„Bauern, von denen ein Großteil der afrikanischen Ökonomie abhängt, sind Opfer von Ungerchtigkeit bei der Vermarktung ihrer Produkte, für die sie häufig einen sehr niedrigen Preis bekommen. In einigen Teilen Afrikas werden die Preise paradoxerweise von den Käufern festgelegt. Bereits Benachteiligte verarmen dadurch noch weiter. Die Saagutkampagne der Befürworter gentechnisch veränderter Lebensmittel, die vorgibt die Ernährung zu sichern, sollte nicht die wahren Probleme Afrikas übersehen: Der Mangel an Ackerland, Wasser, Energie, Zugang zu Krediten, landwirtschaftlicher Ausbildung, lokalen Märkten, Infrastrukturen usw. Diese Kampagne droht Kleinbauern zu ruinieren und traditionelles Saatgut abzuschaffen und die Bauern von den Herstellern der gentechnisch veränderten Sorten abhängig zu machen.“
P.S.
Die Kondom-Frage wird in dem Dokument nicht weiter vertieft. Allerdings ist uns auch noch dieser Satz buchstäblich ins Auge gestochen, den wir unter Protest unübersetzt lassen:
„The Family. Evangelization of the family has consisted, among other things, in viewing the family, “the domestic Church”, as the means of Christian encounter and the place to work against all conduct contrary to the divine plan for the family: for example, homosexuality, prostitution and abortion.„