vonDominic Johnson 01.05.2011

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Merkwürdige Vorgänge in der kongolesischen Regierungsarmee FARDC: General Floribert Kisembo, stellvertretender Kommandeur der 7. kongolesischen Militärregion (Provinz Maniema), ist im nordostkongolesischen Distrikt Ituri getötet worden. Der UN-Rundfunk „Radio Okapi“ bestätigt den Tod des Generals im Krankenhaus von Ituris Hauptstadt Bunia am Sonntag 1. Mai.

Diverse kongolesische Quellen nannten Kisembo zuvor als Leiter einer im Entstehen begriffenen neuen Rebellion in Ituri. Kisembo ist ein früherer Militärführer der einstigen Hema-Rebellenbewegung UPC (Union des Patriotes Congolais) in Ituri, deren Führer Thomas Lubanga heute in Den Haag vor Gericht steht. Kisembo ließ sich 2005 in die Armee eingliedern und diente in verschiedenen Orten; er soll aber vor kurzer Zeit desertiert und in seine iturische Heimat zurückgekehrt sein, um dort wieder auf eigene Faust militärisch aktiv zu werden.

Den Quellen zufolge kam es in der Nacht zum 1. Mai zu einem Feuergefecht zwischen Kisembos bewaffneter Gruppe und regulären FARDC-Einheiten in Lonyo, Bezirk Djugu in Ituri. Kisembo sei entweder vor Ort oder nach dem Transport ins Krankenhaus von Bunia seinen Verletzungen erlegen.

Vor seiner Desertion war Kisembo im Distrikt Lubutu der Provinz Maniema für den Kampf gegen die FDLR zuständig, die sich in Maniema gerade ausbreitet, wird weiter berichtet. Kisembos Desertion ist im Zusammenhang mit dem beginnenden Wahlkampf zu sehen: wiederholt wird Präsident Kabila jetzt beschuldigt, für Massaker an Hema in Ituri und im Nordteil der Provinz Nord-Kivu während des Kongokrieges mitverantwortlich zu sein.

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