Nachdem ich mich schon oft gefragt habe, wohin denn die ganzen „Auswanderer“ ( arab. mohajiroun) so ziehen, beantwortete mir kürzlich ein Video auf Youtube diese Frage: ins schöne, wild-zerklüftete Waziristan, das Armenhaus Pakistans, wo sie so leben können, wie sie glauben, dass der Gründer des Islam und seine Getreuen es auch getan haben. Ein schmachtender Lockruf eines jungen Mannes, ein Lobgesang auf das gottesfürchtige Leben abseits von Waschmaschinen und anderem westlich-weltlichen Tand und der Aufruf an junge Gleichgesinnte, in Deutschland und anderswo, sich ihnen anzuschließen. Dazu gibt es ein Video, auf dem in deutscher Sprache eine Hymne auf den Märtyrertod gesungen wurde.
Nun gab es im Jahr 2009 Nachrichten über eine deutsche Familie, die in Pakistan festgenommen wurde, weil sie genau dorthin gewollt hatten. Dabei war ein kleines Kind. Das Auswärtige Amt schaltete sich ein, und die vordringliche Sorge war, was mit dem Kind geschen sollte. Wie Spiegel Online im Oktober letzten Jahres berichtete, sollen die Leute wieder in Bonn und Umgebung gelandet sein. Pakistan hatte sie vermutlich abgeschoben.
Die pakistanische Armee ihrerseits tut ihr möglichstes, um den Leuten das Bleiben zu erschweren. Einer der potentiellen Nachfolger des gefallenen Eric Breininger, ein Mann aus Hamburg, wurde nach Angaben von Focus Online vom 21.6. 2010 in Waziristan in der Nähe von Miramshah festgenommen. Er trug – welche List ! eine Burka. Die Festnahme geschah bei einer Verkehrskontrolle, er saß in einem Auto mit einer wazirischen Familie, dabei war ein kleines Mädchen. Die Leute hatten sich wohl gedacht, dass eine Familie wegen der Anwesenheit von Frauen nicht so streng kontrolliert würde. Da hatten sie sich diesmal verrechnet, der Mann fiel angeblich durch seine Körpergöße auf http://www.focus.de/politik/ausland/pakistan-bewaffneter-deutscher-in-burka-festgenommen_aid_522016.html. Focus schreibt, dass das Auswärtige Amt den Fall prüfe. Bei meinem Anruf in der Pressestelle des Auswärtigen Amtes Ende Juni wußte man dort aber noch nichts von dem Fall.