vonFalk Madeja 14.04.2009

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Die Leitung der Sint Catharina Parochie im niederländischen Nijkerk steht vor einer Herausforderung – sie muss den Eigentümer eines im Zweiten Weltkriegs von deutschen Soldaten gestohlenen Fahrrades finden! Die Wehrmacht hatte damals im großen Stil bei den Niederländern Fahrräder beschlagnahmt, weshalb bis noch vor wenigen Jahren viele Niederländer ihren deutschen Nachbarn mit der Forderung konfrontierten, dass man das „Fiets“ (Fahrrad) zurück wolle.

Irgendwann in den 90ern habe ich eine Reportage über einen jungen deutschen Künstler, der in Amsterdam wohnte, gemacht. Der hatte hinter dem Olympia-Stadion in Amsterdam so rund 30 Fahrräder aus Resten zusammengeschraubte und die demonstrativ in einer Galerie „zurückgegeben“.

Das Thema schien gegessen, zumal die Niederländer sich fortan auf sehr emotionale Weise dem Thema Einwanderung widmeten und unter den Moslems scheint es wenig Fahrrad-Fans zu geben.

Zurück zur Gegenwart. 64 Jahre nach dem Fahrrad-Diebstahl will nun also ein Deutscher den Schaden vergüten. Nee, das Fahrrad hat er nicht mehr, und so hat er der Sint Catharina Parochie eben Geld überwiesen, schreibt De Telegraaf. Er habe das Fahrrad damals vor der Kirche geklaut, als er auf der Flucht vor den den Befreiern war. Jan Roest und Andrea van de Grootevheen von der Parochie sind nun auf der Suche nach dem mutmasslichen Eigentümer – sollte der nicht gefunden werden können, werde das Geld für einen guten Zweck gespendet.

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