von 30.03.2010

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– und obendrein werden deutsche Busse bald mit auseinanderfallenden Minitaxis nach südafrikanischem Modell ersetzt.

Ein Südafrika-Aufenthalt ist sicherlich weit nicht so lebensbedrohlich, wie es in den Medien dargestellt wird, aber wer hätte DAS gedacht? Laut der heutigen Schlagzeilen rangiert Südafrika in Punkto Reisesicherheit über Thailand, Spanien und sogar(!): Deutschland. Ich hab es hier schwarz auf weiß vor mir stehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Brite ermordet wird, sei in Deutschland mehr als doppelt so hoch verglichen zu Südafrika, heißt es in dem Aufmacher-Artikel der „Cape Times“.

Diese doch recht optimistischen Statements werden mit den Zahlen einer neuen Studie des britischen Auslands- und Commonwealth-Amtes untermauert.

In der Studie wurde verglichen, wie oft Briten in den unterschiedlichen Urlaubsländern die Hilfe ihre Konsulate in Anspruch nahmen.

Von den 663 580 Briten, die sich zwischen April 2008 und März 2009 in Südafrika aufhielten, wurden laut des Reports nur 48 Tode gemeldet – die Mehrzahl davon verursacht durch Unfälle und Krankheit. Im britischen Konsulat in Deutschland wurden dagegen in selben Jahr und auf dieselbe Anzahl an Touristen umgerechnet über zehnmal soviele Tode britischer Staatsangehöriger verzeichnet. Soweit die … Zahlen.

Die Schlagzeilen erinnert mich gerade an einen anderen äußerst interessanten Zeitungbericht von vor zwei Jahren, in dem es auf der Titelseite der „Cape Times“ hieß, dass Delegierte mehrerer europäischer Transport-Ministerien nach Südafrika gekommen seien – darunter Deutsche –  um sich von dem „praktischen südafrikanischen öffentlichen Verkehrssystem“ „Inspiration“ zu holen. Dazu muss man sich vorstellen, dass bis dato mit „öffentlichem Verkehrsnetz“ schrottige nicht-TÜV-zertifizierte VW-Minibusse mit 10 Sitzplätzen gemeint waren, die im Schnitt mit 25 Personen vollgestopft werden und größtenteils von Fahrern ohne Führerschein durch den Rush-Hour-Verkehr manövriert werden, die dabei völlig gewissenlos Fußgänger, Fahrradfahrer, und sämtliche andere Verkehrsteilnehmer abgrasen, die sich ihnen in den Weg stellen.

Die Bushaltestellen der Zukunft

Die baldigen Sitzverhältnisse – mit extra Körperwärme für den Winter

Ich persönlich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass norwegische, holländische oder deutsche Politiker tatsächlich jemals ernsthaft in Erwägung gezogen haben, ihre modernen Untergrundbahnen und klimatisierte Buslinien mit diesen unberechenbaren Höllengeschossen zu ersetzen. Vielleicht fiel während eines Treffens mit Europäern das Wort „Transport“ und vielleicht fiel auch das Wort „interessant“, und das hat dann zu der Annahme geführt, die Europäer fänden das südafrikanische Minitaxi-Modell im wahrsten Sinne des Wortes interessant. Aber Gott weiß – es wurden hier schon ganz andere Unglaublichkeiten berichtet.

Keine Sorge – ich halte Euch auf alle Fälle frühzeitig auf dem Laufenden, sollte sich herausstellen, dass das südafrikanische Quetschbussystem doch noch in Deutschland eingeführt wird. Ich bin mir sicher, wir werden es hier unten als Erstes erfahren.      😉

Dreckiger Bahnhof – so what?!  Solange die Aussicht stimmt…

Einziges Dilemma: wie wird der TÜV auf die neuen Busse in Deutschland reagieren?

Bis die Tage mit mehr…  🙂

eure  elena **

Elena Beis. My Name is not Sisi. Kulturkollison x 11. Ein deutsches Pärchen reist durch Südafrika. Erschienen März 2010 bei Conbook Medien, 9,95€

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