vonsaveourseeds 06.01.2010

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Ein gutes Neues Jahr allerseits wünscht Save Our Seeds der verehrten Blogleserschaft und möchte Sie zum Einstieg einladen zu einer Debatte, an der wir nicht ganz unbeteiligt sind: Milchbauern und -bäuerinnen aus aller Welt kommen zur Grünen Woche nach Berlin und diskutieren mit uns über zukunftsweisende Milchpolitik, die Bauern, Kühen und Verbrauchern in Zeiten von Hunger und Klimakrise gerecht wird.

Die Milch macht’s

Internationale Tagung zur weltweiten Agrarpolitik und Ernährungssouveränität

Mittwoch, 13. Januar 2010, 9:15 bis 17:30 Uhr

In der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Mit

  • Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des bischöflichen Hilfswerks MISEREOR
  • Asaah Mdambi, IFCN Diary Research, Kiel
  • Prof. Onno Poppinga, Universität Kassel
  • Benedikt Härlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Internationaler Weltagarbericht
  • Joseph M. Mbote, Limuru Milk Processors Ltd., Kenia
  • Henry Njakoi, Heifers International, Kamerun
  • Yudhvir Singh, BKU Diary Convenor, Indien
  • John Kinsman, Milchbauer, Family Farm Defenders, USA
  • Kirsten Wosnitza, Milchbäuerin im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM)
  • Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
  • Rudi Buntzel, Evangelischer Entwicklungsdienst
  • Silke Schwartau, Verbraucherzentrale Hamburg

In Deutschland und Europa aber auch in den USA kämpfen Milchbäuerinnen und -bauern ums Überleben. Ruinöse Preise auf einem hochkonzentrierten Markt bedrohen ihre Existenz. Sie fordern eine Agrarpolitik, die sich am regionalen Bedarf orientiert und so auskömmliche Preise garantiert. Diese Forderung nach Abbau der Überschussproduktion ist neu und wegweisend: Genug ist genug.
Die Bundesregierung, die EU und die USA, aber auch viele Länder im Süden orientieren ihre Milchpolitik dagegen an Weltmarkt und Export nach dem Motto „Wachse oder Weiche“: Immer weniger Bauernhöfe, immer weniger Hochleistungskühe, immer mehr Milch für wenige global agierende Verarbeitungsfirmen und Supermarktketten.
Das hat fatale Folgen für die Landwirte und für die Ernährung. In Kamerun ist es billiger, importiertes Milchpulver zu verarbeiten als lokale Milch. Die letzte Molkerei, die heimische Milch kaufte, musste ihre Tore schließen. Ganz anders in Kenia und Indien: Weil sie ihre Märkte schützen und die Milchproduktion im Lande fördern hat die Milchwirtschaft für Existenzsicherung und Armutsbekämpfung im ländlichen Raum hier eine hohe Bedeutung. Der pro-Kopf Verbrauch steigt.
Vor dem „Global Forum on Food and Agriculture“, dem „Davos der Landwirtschaftsminister“ auf der Grünen Woche, wollen wir mit VertreterInnen von Bauernorganisationen und ExpertInnen aus Nord und Süd am Beispiel Milch diskutieren, welche Milchpolitik der Entwicklung ländlicher Räume, der Versorgung der Bevölkerung und dem nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen am besten dient. „Weiter wie bisher ist keine Option“, ist die zentrale Aussage des Weltagrarberichts. Der „Freundeskreis Weltagrarbericht“ veranstaltet diese internationale Tagung, um gemeinsam herauszufinden wie nachhaltige Ernährungs-Souveränität für Bäuerinnen und Bauern, aber auch für uns Weltbürger und Verbraucherinnen in Nord und Süd aussehen kann.

Anmeldung:
Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Email:anmeldung@weltagrarbericht.de Fax: 030 27590312, Telefon: 030 27590309
Weitere Informationen:
www.weltagrarbericht.de/milch

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