vonSven Regener 21.01.2010

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Um halb acht dasselbe Spiel unter leicht veränderten Vorzeichen.

Hamburg-Heiner: Guten Morgen, dies ist Ihr zweiter Weckruf.
Sven: Vielen Dank. Schönen Tag noch.
HH: Ich bin’s!
Sven: Ich weiß.
HH: Weil du ein Fuchs bist.
Sven: Ich hab’s schon beim ersten Mal gewußt.
HH: Es gab kein erstes Mal. Das war die Rezeption.
Sven: Das wird jetzt fad, Hamburg. Wo warst du die ganze Zeit? Muss man erst einen Doppelblog bauen, bevor du dich meldest?
HH: War schwer beschäftigt. Musste meinen Kaktus gießen und den Müll runterbringen. Weißt ja, wie das ist.
Sven: Hamburg, du bist mein Geschöpf, ich habe dich erschaffen, ohne mich gibt’s dich gar nicht, wie kannst du da den Müll runterbringen, das ergibt doch keinen Sinn.
HH: Da bist du aber nicht der erste, dem seine Geschöpfe über den Kopf wachsen, Dr. Frankenstein.
Sven: Ich habe das bisher eher als eine Walt-Disney-Micky-Maus-Beziehung gesehen.
HH: Fragt sich bloß, wer da die Micky Maus ist. Nur mal soviel: Ich bin’s nicht!
Sven: Stan Lee und Spiderman?
HH: Ungern.
Sven: Hugh Hefner und der Playboy?
HH: Das schon eher.
Sven: Carl Barks und Donald Duck?
HH: Schluss mit dem Quatsch. Sag mal lieber, was der Blog bringen soll, wie ich höre, bist du schon fightclubmäßig ziemlich im Arsch.
Sven: Also ich hatte mir das eher so als freundlichen Bericht über die Rückseite des Tourlebens gedacht, als komplett sinnfreies, 1a redundantes Spinal-Tab-Geschnacke.
HH: Klingt gut, wird aber nicht durchzuhalten sein. David Young geht die Sache ganz anders an, irgendwie härter, gnadenloser.
Sven: Ja, der zieht da so ein Endzeit-Mad-Max-Ding durch, kombiniert mit knallharter Kapitalismus-, Globalisierungs- und Unbequeme-Betten-Kritik. Sowas mögen die Leute, da kommt man nur schwer gegen an.
HH: Keine Chance.
Sven: Nie und nimmer.
HH: Im Traume nicht!
Sven: Vergiss es, Hamburg.
HH: Kannst du schnicken, Freund. Da wird nichts draus.
Sven: Was ja andererseits auch schon wieder eine Herausforderung ist.
HH: Da sagst du was.
Sven: Ich hab’s mit dem Doppelblog versucht, immerhin.
HH: Der Doppelblog hat im Blogfightclub ja ungefähr denselben Effekt, wie die Liebesverwirrung beim Pokémon-Zweikampf: Er schwächt die Verteidigungskraft um 10 bis 20 Kampfpunkte, aber das bringt nur was, wenn danach ein weiterer Angriff gefahren wird.
Sven: Früher, bei Tutti Frutti auf RTL gab’s immer Länderpunkte für irgendwas.
HH: Wenn man sich auszog, konnte man sein Länderpunkte-Konto wieder auffüllen.
Sven: Die hatten’s gut. Das sind Wege, die dem Blogger versperrt sind.
HH: Wie wär’s denn mal mit Inhalten? So wie’s mit der Musik und den Konzerten läuft.
Sven: Nee, sowas kann man nicht erzählen. Da läuft alles so gut, das ist dann langweilig. Ich mein, was soll das denn bringen, so heute super Konzert, die Leute waren super drauf, die Crew ist toll, der Tourmanager schön und das Catering kompetent. Das  hat sowas Eindimensionales.
HH: Wer sind denn die Vorgruppen?
Sven: Heute? In Bern sind das Trummer, der spielt alleine mit Gitarre, und Berty, das ist die neue Band von Monique Froidevaux. Aber das kann ja wohl nicht sein, dass ich hier das harte Brot der Fakten backe, während David Young im Rosbif-Blog mit Schlechtelaunerock punktet!
HH: Hab ich schon gesagt, dass mich das Cover eures Spielplans an K-Gruppen-Broschüren der 70er Jahre erinnert?
Sven: Ist mir auch schon aufgefallen. Vor allem an den KBW erinnert das, irgendwie gespenstisch, wahrscheinlich wegen des Layouts der Worte “Element”,  “of” und “Crime”. Wenn das linksbündig untereinander geschrieben wird, so

Element
of
Crime

dann erinnert das irgendwie so an

Kommunistischer
Bund
Westdeutschland

finde ich. Von der Pommesgabelhaftigkeit der äußeren Anmutung her.
HH: Da ist was dran. Womit aber ja auch der Bogen zum Hardrock und Heavy Metal geschlagen wäre.
Sven: Das müsste man den Leuten erklären. Vielleicht mit einem Foto.
HH: Tu das! Im Fightclub, in der Liebe und am Deich ist jedes Mittel recht. Und wenn das nichts bringt, dann bleibt immer noch der Doppelblog!

Und damit legte er auf. Ich bin froh, dass er wieder an Bord ist. Ein Blog ohne Hamburg-Heiner ist wie Pommes ohne Gabel.

Pommesgabel, die wir meinen!

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