vonChristian Ihle 30.10.2010

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Subkulturen im Ruhrgebiet der frühen 80er! Ein weites Feld. Nachdem wir uns kürzlich ausführlich mit Punks in Duisburg 1981 beschäftigt haben, werfen wir einen Blick auf Dortmund- und Schalke-Fans 1983. Wobei sich eventuell die Frage stellt, ob man überhaupt von Subkultur sprechen kann… Stilistisch oftmals atemberaubend, finden sich schöne O-Töne („Mein Name ist Uwe, von Beruf asozial. Wir sind an Karfreitag gegründet worden, weil da eh nichts los war und der Hund begraben war.“) und ein zunächst faszinierendes Länderrätsel, das sich bei weiterem Nachdenken in Wohlgefallen auflöst.

Nachdem der Herr Schnauzbart sein Fußballfanstatement vor einem Banner mit dem Union Jack gegeben hat…

…auf dem „RUSSENFRONT“ stand, war ich zunächst verblüfft: welches politische Statement soll sich hinter dieser seltsamen Allianz aus Großbritannien und Russland verbergen, das zudem mit der fragwürdigen Gestaltung der beiden „S“ auf dem RUSSENFRONT-Banner einherging? Bis mir auffiel, dass sich nicht Borussen-Uwe ein wirres Banner zusammengestickt hat, sondern der Kameramann zu doof war, den Ausschnitt so zu wählen, dass man das „Bo“ in der „BoRUSSENFRONT“ lesen konnte.

Was die Dokumentation aus dem tiefen Westen der frühen 80er allerdings auch zeigt, ist, dass die rechten Tendenzen im Fußballfanbereich keine Erfindung der Anhänger aus Dresden, Leipzig, Cottbus oder Rostock sind – so wie hier Schalke-Anhänger den Begriff „Juden“ (2.28) ganz offensichtlich als die höchste denkbare Schmähung Dortmundern gegenüber benutzen:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=-UzseY0SJ7Y&feature=related[/youtube]
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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ElmCmzAM3SQ&feature=related[/youtube]
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