vonSigrid Deitelhoff 27.05.2011

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Heute Mittag um 12 Uhr fand im Prinzenbad zum Thema Scubepark eine Informationsveranstaltung statt. Nun ist es wohl amtlich, was unter den Prinzenbadgästen schon einige Zeit gemunkelt wurde. Statt der 40 mobilen Schlafboxen, die auf dem Gelände des Prinzenbades für Touristen entstehen sollten, werden nur 5 Holzhütten vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg genehmigt.
Die Bezirksverordneten beschlossen am letzten Mittwoch abend, dass die Prinzenbadfläche weiterhin für die Allgemeinheit sei und nicht stückweise privatisiert werden könne.

Es gibt also keine Baugenehmigung für die 40 Scubes. Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) argumentiert damit, dass die Betreibung von 40 Scubes einem gewerblichen Beherbergungsbetrieb entspricht, der dort im Prinzenbad nicht genehmigungsfähig ist. Der Bebauungsplan sieht vor, dass alles was sich auf der Grünfläche im Prinzenbad abspielt, sich dem Badebetrieb unterzuordnen hat. Wenige (aber keine 40) Übernachtungsmöglichkeiten wären okay.

Die Scubepark-Firma hat von diesem Bebauungsplan beim Unterschreiben des Pachtvertrages für das Gelände nichts gewußt. Die Berliner Bäderbetriebe wiesen darauf hin, dass dieses Problem allgemein bekannt gewesen sei, deshalb wäre auch nur die Fläche an die Scubepark-Firma vermietet worden, ohne die Anzahl der Schlafboxen im Vertrag zu regeln. Laut Aussage der Scube-Park-Betreiber ist die Anzahl der Scubes den Berliner Bäderbetrieben jedoch bekannt gewesen und im Vertrag geregelt worden.

Die Berliner Bäderbetriebe wiesen zudem darauf hin, im Vertrag sei festgelegt worden, dass sich die Firma um alle Genehmigungen kümmern sollte. Der Bäderchef, Klaus Lipinsky signalisierte jedoch, den Pacht-Vertrag wieder aufzulösen. Das junge Unternehmen solle nicht in die Pleite getrieben werden. Die monatliche Pacht beträgt 5000 Euro pro Monat. In Anbedracht dieser Summe ist es natürlich nicht wirtschaftlich, nur fünf Scubes zu betreiben.

Tanja Rathmann und Markus Haas von der Scube Parks GmbH hoffen noch auf eine einvernehmliche Lösung, die z.B. darin bestehen könnte, dass die Berliner Bäderbetriebe dem Scubeprojekt bezüglich des Pachtpreises entgegenkommt. Somit könnte das Projekt mit weniger Scubes im Prinzenbad vielleicht doch noch realisiert werden.

Weitere Informationen zum Thema:  taz-Berlin vom 31.5.11: „Bäderchef auf Tauchstation“

Alle Fotos: Sigrid Deitelhoff

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