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Nachtrag zum Kalenderblatt. Nicht jeder wirft es einfach weg. Wegen der Rückseite. Thomas’ Mutter hat die Kalenderblatt-Kochrezepte in ihre Kochbücher gesteckt. Da fallen sie jetzt noch manchmal raus und erinnern daran, dass es einen 23. November 1982 gab – nein: einen 24. November, als sie nämlich das Blatt vom 23. abriss, an dem Johanna W. sich dachte, dass sie das Rezept für die gefüllte Schweineschulter doch aufheben sollte.
gestern: Ärger über Wühlmäuse. Der kleine Garten am Bauwagen macht Kummer. Wir haben vor ein paar Tagen das Laub von der Erde geräumt. Ich dachte noch: ist die aber schön weich geworden unter dem Mulch! Aber das lag daran, dass darunter alles durchlöchert war. Kein Einsäen möglich. Ich alle Gänge niedergestampft, durchgehackt, die Fläche sauber geharkt, bereit zum Furchen-ziehen. Gestern zogen sich schon wieder neue Wühlmausgänge wie Krampfadern unter der glatten Erde lang, von den zarten Salatpflänzchen bis zu den blühenden Johannisbeer-Sträuchern. Fahrt zu Obi, das Fallensortiment angucken. Denn bei Wühlmäusen helfen nur Fallen. Ein scharfes Eisen gekauft, das sofort zuknallt, wenn jemand nur dran schnüffelt. Das muss Thomas machen, vor toten Tieren hab ich Angst. Aber gute Lebendfallen gabs keine bei Obi.
Vormittags Probearbeit an einem Text, der mir anvertraut werden soll. Am Nachmittag Lohnarbeit an der Fassade, die wird heute fortgesetzt.
heute: Arbeit für den Lebensunterhalt wie gesagt. Heute abend Treffen der Rübel-Union in Wilhelmsaue. Daraus soll mal ein Oderbruch-Tauschring werden. Ich bin nicht wirklich gut vorbereitet. Und nun kann ich nicht schlafen und werd auch noch dünnhäutig sein. Nicht gut.