Die „Financial Crimes“ ist ein achtseitiger Zeitungsfake des globalisierungskritischen Netzwerkes attac und liegt am Donnerstag der taz bei. Die Sonderausgabe ist voller Nachrichten und Kommentare, die attac gerne in der echten „Financial Times Deutschland“ sähe. Überschriften wie „Große Wetten und größere Idioten“ oder „Die Reise nach Richistan“ sorgen laut attac für mehr Klarheit; Rubriken wie „Kopfloser des Tages“ oder eine Kolumne des Kabarettisten Georg Schramm für mehr Amüsement. Auch einige Unternehmensanzeigen wurden angepasst.
Als Autoren konnte attac viele prominente Schreiberinnen und Schreiber gewinnen. Der Journalist und Buchautor Harald Schumann („Der globale Countdown“) kommt unter der Titel-Überschrift „Gemeingefahr Großbanken“ zu dem Schluss, dass eine ernsthafte Regulierung des Finanzsektors bisher ein leeres Versprechen geblieben ist – und ein neuer, noch massiverer Krisenschub bevorstehen könnte. Heribert Prantl, Ressortleiter Politik bei der Süddeutschen Zeitung, stellt fest, dass sich die Dirigenten der Finanzmärkte aus dem demokratischen Miteinander ausgekoppelt haben. Ulrike Hermann, Wirtschaftsredakteurin bei der taz, beschreibt, warum die Verteilungspolitik der Bundesregierung „ungerecht und ökonomisch unsinnig ist“.
taz-Abonnenten finden die „Financial Crimes“ am Donnerstag mit der taz in ihrem Briefkasten. Wegen der erwarteten großen Nachfrage empfehlen wir allen Nicht-Abonnenten schon am frühen Vormittag den Gang zum Kiosk. Eine im März 2009 ebenfalls von Attac gefälschte Zeit-Ausgabe hatte zu einem hohen Ansturm geführt.