vonClaudius Prößer 25.04.2009

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An diesem Wochenende kürt die außerparlamentarische chilenische Linke auf einer Nationalversammlung in der Universidad de Santiago ihren Präsidentschaftskandidaten. Drei stehen zur Wahl: Guillermo Teillier, Vorsitzender der Kommunisten, Jorge Arrate, Ex-Minister der Con­cer­tación und jetzt Repräsentant der „allendistischen Sozialisten“ so­wie Tomás Hirsch von der Humanistischen Partei. Zusammen mit an­de­ren Kleingruppen bilden die Fraktionen der drei das Bündnis Juntos Po­de­mos Más (JPM), für das Hirsch 2005 ins Rennen gegangen war und im­mer­hin 5,4 Prozent der Stimmen geholt hatte.

Traditionell ist die Linke zersplittert, und auch diesmal gibt es min­des­tens zwei weitere Kandidaten, die außerhalb des JPM laufen: Andrés Navarro und Marco Enríquez-Ominami, beides abtrünnige Par­la­mentarier der immer stromlinienförmigeren Sozialistischen Partei. Teillier, Arrate und Hirsch zeigten sich vor ihrer Asamblea Nacional de Izquierda allerdings optimistisch: Die Linke, so Arrate bei einer von Talkrunde von Radio La Nación, sei die einzige politische Kraft, die in Chile derzeit Zulauf habe. Und befeuert von der neuen Ein­tracht, für die die Asamblea ste­he, werde dieser Aufschwung weitergehen.

Hier die Videoaufzeichnung der Debatte (offenbar mit dem Handy gefilmt).

Egal wer das Rennen am Sonntag macht – der klobige Teillier, der sil­ber­haarige Arrate oder der eloquente Hirsch -, er wird für ein ge­mein­sa­mes Programm stehen, das die 2.000 Delegierten ebenfalls ver­ab­schie­den sollen. Einige zentrale Punkte darin: eine neue Verfassung, die Ein­füh­rung des proportionalen Wahlsystems, Einführung plebiszitärer Ele­men­te, Dezentralisierung und Förderung erneuerbarer Energien – alles Maß­nah­men, die auch die Concertación seit langem verspricht oder ver­spro­chen hat, ohne sie jedoch umzusetzen. Mehr hier.

Foto: La Nación

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