Nehmen wir an, wir hätten einen Drogenkonsumenten mit jahrzehntelanger Erfahrung, einen der mit 15 angefangen hat Heroin zu rauchen und dann lange nicht davon losgekommen ist. Einen Mann, der nicht auf den Kopf gefallen ist und schon bald die Beschäftigung des Einbruchdiebstahls professionalisiert. Nehmen wir an, er würde sich heute nicht als Opfer der Umstände darstellen, keine Rechtfertigungen und Ausreden suchen, aber auch nicht von Schuld und Scham niedergedrückt sein, sondern zumindest im Rückblick alles mit Humor nehmen. Nehmen wir an, er würde weder sich noch anderen etwas vormachen, aber auch nicht geläutert sein, sondern die damalige Begeisterung für Substanzen noch in guter Erinnerung haben. Nehmen wir an, er könnte erzählen. Anschaulich, lebendig, gestikulierend, selber mit seinen Worten mitgehend, offen, emotional, ohne Angst sich verwundbar zu machen. Wären seine Worte nicht sowohl eine gute Unterhaltung als auch eine gute Aufklärung?
Würdest du dich auch wie ich jede Woche auf den Mittwoch freuen, um neue Episoden aus seinem Leben erzählt zu bekommen? Shore, Stein, Papier, meine Lieblingsserie auf Youtube.
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kommentare
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Danke, lieber Selim. Das ist wirklich spannend zu hören.
Wow! Vielen Dank für den Tipp!