Gestern ist in Belgien nicht nur 1 Tonne MDMA sichergestellt worden, sondern auch noch 18,5 Tonnen Safrol, der Ausgangsstoff, aus dem MDMA hergestellt wird. Je nach Quelle variieren die Zahlen, doch es scheint sicher, dass es sich um einen großen Fund handelt.
Bei so vielen Nullen wie bei dieser Beschlagnahmung darf man sich natürlich auch mal verrechnen oder Dinge durcheinanderwerfen. So kommt bei SpOn auf einen Preis von ca. 900 Euro pro Ecstasy-Pille (1,5 Millionen Pillen im Wert von 1,3 Milliarden Euro), bei der BBC kommt man auf 16,7 mg Wirkstoff pro Pille (1,5 Millionen Pillen aus 25 kg MDMA). Wenn man diese beiden Informationen zusammennimmt, braucht man mindestens drei Pillen, also 2700 Euro, um mal vier bis fünf Stunden auf MDMA zu feiern.
Mike Power berichtet in seinem Buch Drugs 2.0, dass 2008 in Kambodscha 33 Tonnen Safrolöl verbrannt wurden und führt die weltweite MDMA-Knappheit, die folgte, darauf zurück. Fakt ist, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren verstärkt Pillen auftauchten, die zwar als Ecstasy verkauft wurden, aber kein MDMA beinhalteten, sondern häufig Piperazine.
Power argumentiert, dass diese Situation maßgeblich dazu beigetragen hat, dass das ähnlich wirkende und damals noch legale Mephedron sich rasant verbreitet hat, bevor es 2010 europaweit verboten wurde.
Mephedron ist weiterhin auf dem Schwarzmarkt erhältlich, doch im Gegensatz zu MDMA wird der Ausgangsstoff, aus dem es hergestellt wird, nicht kontrolliert. Sollte Power richtig liegen, steht uns die nächste Mephedronwelle bevor. Das wäre ein weiterer Beleg dafür, dass man einen Markt erschafft, den man zu regulieren vorgibt.
Doch selbst wenn dem nicht so ist, ist davon auszugehen, dass wieder vermehrt Pillen mit Piperazinen oder PMA auftauchen werden. Letzteres führt deutlich häufiger zu Todesfällen durch Überdosierung als MDMA. Die Frage ist nur, wie die Drogenkonsumenten bei den oben genannten Preisen das Geld aufbringen, sich überzudosieren.
Weil die Zahlen völliger Schwachsinn sind, keiner von der Deppen rechnen kann, und erst recht keine Praxiskentnis hat. Das ist wie die Tattergreise und Hirnis, die über das „pöse Internet“ fluchen, aber das Ganze nur von aussen sehen, statt Teil davon zu sein. (Manche benutzen das Internet, andere SIND das Internet.)
Geht doch einfach in die Szene, und fragt was es kostet. Das heisst ja nicht, dass man was kaufen will.
Ist das so schwer?