Der Tagesspiegel berichtete am 21. Oktober 2013 in einem Artikel von Moritz Herrmann unter dem Titel „Tierisches Drogenproblem – Junkie-Kot macht Berliner Hunde high“, dass in Berlin die Tierärzte immer wieder Hunde behandeln müssten, die an drogenhaltigen Kot geraten sind. Vor allem der Treptower und der Görlitzer Park seien Risikogebiete beim Gassigang. In der Notfallpraxis Bärenwiese in Charlottenburg soll angeblich der Arzt Jörn Bischof toxikologischer Stuhl im Darm der Hunde, vermutlich Junkie-Kot, diagnostiziert haben. Wörtlich heißt es in dem Artikel weiter: „In Kreuzberg-Friedrichshain und Treptow-Köpenick behandeln die Tierärzte immer wieder Hunde, die an drogenhaltigen Kot geraten sind. Vor allem der Treptower und der Görlitzer Park, wo viel konsumiert und gedealt wird, sind Risikogebiete beim Gassigang. „Das häuft sich, das fällt schon auf“, sagt Bischof, in dessen Nachtschicht viele Akutfälle landen.“
Jeder, der sich ein wenig mit dem Metabolismus (Stoffwechsel) von Heroin – die von Junkies am häufigsten konsumierte Droge – beschäftigt, merkt schnell, dass diese Geschichte blanker Unsinn ist. Denn im Kot von Heroinkonsumenten finden sich nur marginale Spuren von Opiaten und nur sehr geringe Mengen der Stoffwechselprodukte.
Nach intravenöser Injektion ist Heroin (Diacetylmorphin, DAM) nur während kurzer Zeit im Blut nachweisbar. Heroin hat eine Halbwertszeit von etwa 3 Minuten. Es wird im Zentralnervensystem und in peripheren Geweben durch Abspaltung einer Essigsäuregruppe rasch zu 6-Ortho-Monoacetylmorphin (6-MAM) metabolisiert. Mit einer Halbwertszeit von 20 Minuten wird auch die zweite Acetylgruppe abgespalten. So entsteht im Körper aus Heroin der Wirkstoff Morphin.
Morphin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, jedoch werden knapp 10% unverändert renal, das heißt via Niere und Urin, ausgeschieden. Die restlichen 90% des Morphins werden hauptsächlich zu Morphin-3-Glucuronid (M3G) und Morphin-6-Glucuronid (M6G) metabolisiert. Etwa 60% des Morphins werden in M3G umgewandelt, das pharmakologisch keine Opioidwirkung hat und 5% bis 10% werden in M6G umgewandelt. Morphin kann auch in kleinen Mengen in Normorphin, Codein und Hydromorphon metabolisiert werden.
Nach intravenöser Applikation von Heroin und/oder Morphin findet man im Urin innerhalb von 24 Stunden etwa 60% der Dosis als M3G, etwa 10% als M6G und etwa 10% unverändert als Morphin. Eine biliäre Ausscheidung, das heißt via Leber, Galle, Darm und Kot, findet nur marginal statt. Junkie-Kot stellt also keine Gefahr für Hunde im Park dar. Gelinde ausgedrückt handelt es sich bei diesem Artikel um eine Zeitungsente. Eher scheint hier jedoch die Absicht zu bestehen, Drogenkonsumenten im Allgemeinen und Junkies insbesondere zu diskreditieren – ein Fluch der Hatzguerilla.
Der Görlitzer Park ist nicht dafür bekannt, dass Junkies ihn als Toilette missbrauchen. Er ist jedoch dafür bekannt, dass dort viele Drogenhändler ihre Ware feilbieten. Diese Ware wird teilweise im Gebüsch im Park versteckt und dort manchmal von Hunden aufgespürt und auch gefressen. Gegen dieses Phänomen gibt es ein Rezept: eine offizielle Verkaufsstelle (Coffeeshop) für Gras und Haschisch im oder beim Görlizer Park. Ja, der Drogenhandel im Görlitzer Park hat zugenommen und ständige Polizeieinsätze ändern daran wenig. Als Abhilfe schlug deshalb die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg die Einrichtung eines Coffeeshops zur kontrollierten Abgabe von Cannabis vor. Dazu gibt es eine Informationsveranstaltung am
Dienstag, den 29. Oktober 2013, 19:00 Uhr
im Kreuzer, im Görlitzer Park, Görlitzer Straße 1
mit
Monika Herrmann,
Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg;
Jonas Schemmel,
Sprecher der BVV-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen;
Moderation: Dirk Behrendt, Wahlkreisabgeordneter
Mein Hund wurde am Sonntag nachdem er leider menschlichen Kot im Tiergarten gefressen hat beim Tiernotarzt wegen drogenvergiftung behandelt – er konnte nciht mehr laufen, gezittert und hatte riesige Pupillen. Glaubt ihr eigentlich die Tierärzte denken sich das aus? Es gibt laut Auskunft Tierarztpraxis jeden Tag vergleichbare Fälle in Berlin. Aber die Diplom-Chemiker der Grünen Jugend müssen es ja wissen; einfach immer und immer wieder – aus ideologischen Gründen sich der Realität verweigern.