vonHans Cousto 24.04.2015

Drogerie

Aufklärung über Drogen – die legalen und illegalen Highs & Downs und die Politik, die damit gemacht wird.

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Im Mai werden in zwei Dutzend Städten in Deutschland Demonstrationen für die Legalisierung von Cannabis stattfinden. Diese Demonstrationen finden im Rahmen des weltweit veranstalteten Global Marijuana March (GMM) statt. Der GMM findet immer am ersten Samstag im Mai statt. Wenn der 1. Mai als Feiertag auf dieses Wochenende fällt, findet der GMM in einigen Städten auch später statt.

Bereits 1999 fand der erste Global Marijuana March am ersten Samstag im Mai in den USA statt. Intention war, weltweit in allen Ländern gemeinsam an einem Tag im Jahr für die Legalisierung von Cannabis auf die Straßen zu gehen. In Deutschland gab es bis 2011 nur vereinzelt in wenigen Städten Demonstrationen im Rahmen des GMM, die zum Teil unter dem Namen „Hanftag“ durchgeführt wurden. Im Jahr 2012 fanden fanden dann in fünf Städten in Deutschland Demonstrationen statt. Gleich nach dem GMM 2012 begann dann Steffen Geyer, Mitorganisator der Hanfparade, eine mehrere Monate dauernde Tour durch Deutschland, der Cannabiskultour, wo er im Zeitraum zwischen dem GMM im Mai und der Hanfparade im August 82 Demonstrationen und andere Veranstaltungen zur Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel organisierte und leitete. Dies machte den GMM deutschlandweit bekannt und in der Folge fanden von Jahr zu Jahr immer mehr Demonstrationen zum GMM in Deutschland statt. 2013 waren es 11, 2014 dann bereits 17 und in diesem Jahr sind 24 Demonstrationen zum GMM angemeldet.

Der erste Mai – Tag der Arbeit, ein Feiertag – fällt dieses Jahr auf ein Freitag. Am ersten Mai wird nicht nur viel demonstriert, sondern bekanntlich auch viel gesoffen, so dass viele Menschen am Samstag, den 2. Mai 2015, ihren Rausch ausschlafen müssen oder sich von den Demonstrationen erholen wollen. Deshalb haben sich nur in fünf Städten die Organisatoren der GMM-Demonstrationen dafür entschieden, den GMM am 2. Mai zu veranstalten. Es sind dies:
Global Marijuana March 2015, Demonstrationen am 2. Mai 2015

Eine Liste mit den Links zu den einzelnen GMM-Demonstrationen findet man auf der Website des GMM-Berlin. Der Liste kann man entnehmen, dass am Samstag, 9. Mai 2015, in 15 Städten im Rahmen des GMM Demonstrationen angemeldet sind. Es sind dies:
Global Marijuana March 2015, Demonstrationen am 9. Mai 2015

Der GMM in Berlin wird eine Woche später Starten, am Samstag, 16. Mai 2015. Die zeitliche Versetzung wird damit begründet, dass die Aktivisten von der Hanfparade, dem Hanf Museum, der Grünen Hilfe, des Hanfverbandes und des Hanf Journals aus Berlin an den Veranstaltungen in anderen Städten teilnehmen können, dort Reden halten können und die Vernetzung unter den Aktivisten erweitern und festigen können. Auch drei weitere Städte haben ihren GMM nach dem 9. Mai 2015 angemeldet. Es sind dies:
Global Marijuana March 2015, Demonstrationen am 14., 16. und 23. Mai 2015

Steffen Geyer, der Versammlungsleiter des GMM Berlin sagt zur Legalisierung: „Die Legalisierung ist die Selbstbefreiung der Menschen von der (unerkannten) Knechtschaft der Prohibitionsideologie. Aufklärung ist der Weg, Nichtkonsumierenden zu zeigen, dass das Cannabisverbot auch ihre Freiheit beschneidet. Die GMM-demonstrationen und die Hanfparade sind der Versuch, ein Bewusstsein dieses Missstandes zu schaffen. Sie geben nicht die Antworten, sie zeigen, dass offene Fragen existieren.

Der GMM in Berlin

Die Auftaktkundgebung wird auf der Warschauer Brücke auf der Höhe des Ausgangs der S-Bahn stattfinden. Der Berliner Kurier bezeichnete die Warschauer Brücke als „die Brücke zum Wahnsinn“. In dem Artikel heißt es, dass dort jeden Abend Zehntausende Feierwütige unterwegs seien und die Situation wird mit den Worten „Dreck, Drogen, Suff, dazu jede Menge Sex und Gewalt“ charakterisiert. Berliner und jede Menge Touristen fahren mit der S-bahn, U-Bahn oder der Straßenbahn zur Warschauer Brücke und gehen von dort in eine der vielen Partylocations zum Feiern. Direkt neben der Warschauer Brücke liegt das RAW-Gelände, auf dem sich mehrere Clubs befinden.

Durch die Verdrängung der Drogenhändler im und um den Görlitzer Park hat das Drogengeschäft auf der Warschauer Brücke und in der Revaler Straße gleich um die Ecke überhand genommen. Zehntausende Einsatzstunden seitens der Polizei waren notwendig, um die Verschiebung des Marktplatzes für Drogen um etwa einen Kilometer zu verschieben. Die Opposition im Abgeordnetenhaus spricht von einer reinen Verschwendung von Steuergeldern und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bemängelte das Senatskonzept als „unausgegoren“, weil die für die Verfolgung der Kleindealer eingesetzten Beamten an anderer Stelle fehlen würden. Der stellvertretende Landesbezirksvorsitzende der GdP, Matthias Weitemeier, bezweifelte außerdem, dass die Null-Toleranz-Strategie – propagiert von Innensenator Frank Henkel – die erwünschte „generalpräventive Wirkung“ entfalten werde. Jeder, der in den Nächten an Wochenenden auf der Warschauer Brücke und der Revaler Straße sich umschaut, muss dem Gewerkschafter der Polizei recht geben.

Der Demonstrationszug wurd dann zum Volkspark am Weinberg in der Brunnenstraße führen, direkt gegenüber des Polizeireviers des Abschnitts 31.  Um der im Weinbergspark etablierten Drogenszene entgegenzutreten, wurde der Park in den Jahren 2005 bis 2007 umgestaltet. Büsche wurden entfernt und neue helle Lampen wurden installiert. Dank der hellen Beleuchtung können die Polizeibeamten seit 2007 auch in der Nacht aus der direkt an den Park angrenzenden Polizeiwache ohne Taschenlampen zu Kontrollen im Park ausrücken. Die Abschlusskundgebung wird also in einem aus kontrolltechnischen Gründen sanierten und herausgeputzten Park stattfinden.

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https://blogs.taz.de/drogerie/2015/04/24/zwei-dutzend-hanfdemos-im-mai/

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kommentare

  • @ Daniel W. (resp.: Daniel Gerecke)

    ALLE öffentlichen Petitionen (Deutschland betreffend) sollten hier:
    https://www.bundestag.de/
    eingereicht werden und nicht auf fragwürdigen, intransparent betriebenen xy.org-Sites von „Technologieunternehmen“ (wie hier mit Sitz in den USA), die nicht nur vor im Grunde überflüssigen Cookies nur so strotzen, sondern sich in ihren Datenschutzrichtlinien von denen der Bundestag-Plattform doch sehr negativ unterscheiden.

    Überdies hätte das Einreichen ALLER Petitionen (Deutschland betreffend) auf der entsprechenden Bundestag-Website den unbestreitbaren Vorteil, dass jeder allgemein an Petitionen interessierte Bundesbürger sie dort (auf einer Sammelplattform) auch finden (und diskutieren) könnte – denn niemand wird wohl alle möglichen xy.org-Websites auf ihn etwaig interessierende Petitionen durchsuchen (wollen), wodurch viele Petitionen jener xy.org-Websites sicherlich auch infolge mangelnder Bekanntheit, Beteiligung(-smöglichkeit) und nicht allein infolge einer absolut abzulehnenden Datenerhebung personenbezogener Daten eine zu geringe Mitzeichnung erhalten, ergo: kontraproduktiv im Sande verlaufen.

    Bleibt zu vermuten (oder auch: zu unterstellen), dass es den Petenten auf xy.org-Sites wohl nicht wirklich primär um das Anliegen deren jeweiligen Petition geht.

  • Die ganze Republik gegen Marlene Mortler – die oberste Brandstifterin der Nation. Kein Kommentar im Internet gegen Cannabis trotzdem weitere Inhaftierung und Drangsalierung von Schmerzpatienten. Und Marlene und ihr ausdrücklich vom BTMG als gefährliches Rauschgift ausgenommen – die Todesdroge Alkohol – das Legal High Nr. 1 in Deutschland.
    Frau Mortler, ich kenne die Wirkung von Alkohol und das konsumieren Sie täglich? Klar, dass Sie keine Hemmungen haben, der Bevölkerung zu schaden. Geld wird scheinbar immer gegen die Bevölkerung erwirtschaftet.

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