Mary Jane (zu Deutsch: Marie Johanna) wird vom 27. bis 29. Mai 2016 im Postbahnhof in Berlin-Friedrichshain zu Gast sein. Mary Jane ist ein Kosenamen für Marihuana. Mary Jane ist also hier keine Person, sondern eine Messe mit Kongress und Festival, bei der sich alles um Hanf dreht.
Auf über 3.000 Quadratmeter Hallenfläche – verteilt auf zwei Ebenen – und 2.500 Quadratmeter Außenfläche ist „Mary Jane Berlin“ eine große Hanfmesse mit über 100 nationalen sowie internationalen Ausstellern. An drei Tagen erwartet die Besucher ein umfangreiches Ausstellungs-, Unterhaltungs- und Kulturprogramm mit Fachvorträgen, Konferenzen, Food-Ständen und Live-Konzerten.
Trotz ihres negativen Rufes in so manchen konservativen bürgerlichen Kreisen ist Hanf einer der wertvollsten und ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Menschheit. Aussteller aus den unterschiedlichsten Bereichen präsentieren auf der „Mary Jane Berlin“ die vielfältigen Anwendungsgebiete der grünen Power-Pflanze als Superfood, Konsumgut, Kosmetikum, Baustoff, Kleidung und vieles mehr. Erweitert wird das Spektrum durch Headshops und Growshops mit Angeboten wie Paraphernalia, Feuerzeuge und weiterem Raucherzubehör.
Neben der Fachmesse beinhaltet das Rahmenprogramm Konferenzen, Fachvorträge und Diskussionen nationaler sowie internationaler Hanf-Experten, die sich zu unterschiedlichen Themen wie Legalisierung und Rechtslage, medizinische Verwendung oder Ernährung äußern. Eine Lounge zum Entspannen in der Halle sowie Food-Stände im Außenbereich sorgen zudem für das leibliches Wohl.
Der Postbahnhof beim Ostbahnhof in der Straße der Pariser Kommune 8 ist der Veranstaltungsort der Mary Jane.
Kongressprogramm
Alleine schon das Kongressprogramm macht Berlin eine Reise wert. Am Freitag, 27. Mai 2016, dreht sich alles um Cannabis in der Medizin und der Wissenschaft. Unter anderem wird dann Franjo Grotenhermen von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) zum Thema „Cannabis als Medizin: Was es bewirkt, wie es wirkt und praktische Hinweise“ sprechen. Es werden dann u.a. Vorträge folgen von Hans Cousto (natürliche Cannabisprodukte vs. synthetische Cannabinoiden), Markus Berger (Erfahrungen eines Cannabispatienten) und Christian Rätsch zum Thema Hanf in der Ethnomedizin.
Am Samstag, 28. Mai 2016, wird es um Cannabis im Alltag und in der Industrie gehen. Unter anderem wird Marijn Roersch van der Hoogte, Entwickler einer Hanferntemaschine (Hanfsamen-Ernte-Maschine-Projekt) vom industriellen Hanfanbau in Brandenburg berichten, Alice Legit wird ihr neues Buch „BIO GROW – Biologischer Indoor Cannabisanbau“ vorstellen, Steffen Geyer von der Hanfparade wird was zum Thema „rauschfrei hanfselig – Cannabis für Alle“ und Lee Volynskaja von CannaCosmetics wird die Bedeutung von Hanföl in der Kosmetik erläutern.
Am Sonntag, 29. Mai 2016, wird es politisch. Die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, wird vor Ort sein und Fragen zum angedachten Coffeeshop beim Görlitzer Park beantworten, Mathias Bröckers wird zum Thema „die Drogenlüge – warum das Hanfverbot die Kriminalität fördert und der Gesundheit schadet“ sprechen, der Jugendrichter Andreas Müller wird einiges zum Thema Kiffen und Kriminalität berichten, Michael Knodt hat intensiv recherchiert und wird erklären, wieso es in Berlin keinen Coffeeshop-Versuch gibt und Jost Leßmann von der Grünen Hilfe wird über die stetige Kriminalisierung von Hanfkonsumenten erzählen. Zudem wird es ein spannendes Interview von Georg Wurth (DHV) mit Markus Berger unter dem Motto „die Zeiten ändern sich“ geben.
Die Radiosendung MegaSpree on Air vom 17. Mai 2016 war ausschließlich der Mary Jane gewidmet. In der Sendung sprach die Moderatorin Carola Ludwig mit den Organisatoren der Mary Jane, Duc Anh Dang und Phuong Nhung Nguyen, sowie mit Michael Knodt und Hans Cousto. In der Sendung kann man viele weitere Details zur Mary Jane erfahren. Die Sendung kann hier nachgehört werden.
Klingt für die meisten Menschen gewagt und progressiv. Die Regulierung der noch illegalen Drogenmärkte ist aber unausweichlich, wenn man die durch den War on Drugs erzeugte Situation nüchtern betrachtet. Eventuell sollte man eine Aufklärungskampagne starten, die die damit zusammenhängende, permanente Verletzung der Grundrechte aufzeigt. Es muss ebenfalls vermittelt werden, dass wir die härteste Droge von allen teilweise als Grundnahrungsmittel verstehen. Die Verharmlosung von ungezügeltem Alkoholkonsum in der Politik muss zunächst ein Ende finden.
Im heutigen Zeitalter der manipulativen Desinformation (Aufklärung war mal…) wird dieses Modell viel Zeit brauchen, um eine Zustimmung auf breiter Ebene zu finden. https://highbubatz.com/